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    Low Dose
    Low Dose

    VÖ: 29.03.2019 | Label: Brutal Panda/Knife Hits
    Text:
    10 / 12
    Low Dose - Low Dose

    Wenn Männer gescheiterte Beziehungen verarbeiten, wird es gerne weinerlich. Itarya Rosenberg dreht mit dem sludgig-punkigen Noiserock ihrer Band den Spieß nicht nur in dieser Hinsicht um.

    Während die neue Band der Gitarristin und Sängerin, ergänzt durch das Noisesludge-Trio Fight Amp, ihr erstes Album aufnimmt, landet sie mit einer Niereninfektion im Krankenhaus. Ohne Versicherung, die ihr – mittlerweile – Ex-Mann kündigt, um ihr eins auszuwischen. Ein guter Grund, ihm musikalisch an die Kehle zu gehen. Den gesanglichen Wechsel zwischen grungigen Melodien, bittersüßer Melancholie und kratzigem Gekeife, diese beinahe physisch greifbare Tour de Force unterlegen ihre Bandkollegen mit einer satten Portion Fuzz und Dreck. Dass sie es dabei schaffen, an jeder Ecke klagende Melodien aus dem Krachrohling herauszuhämmern, ist bemerkenswert. Zum Beispiel in „For Sure“, einem energischen Noisepunk-Smasher, der trotz seines kalkuliert holpernden Schlagzeugs und des markerschütternden Kreischens Rosenbergs als eingängig durchgehen kann – zumindest im zehn Songs umfassenden Kosmos dieser Platte. Die Hauptexpertise der Band liegt allerdings an anderer Stelle. Das beweist etwa „Start Over“, in dem Rosenberg Zeilen wie „It’s not over until we stop“ durchs Mikro presst, während Soundwände aus wummerndem Bass und kreischenden Gitarren auch stahlverstärkte Türen eintreten. Songs wie „Away“ und sein Deftones-Vibe oder das auf hypnotische Gesangslinien und minimalistische rhythmische Untermalung reduzierte „Legendary Divorce“ mit seinem Slint-Einschlag setzen dem stimmigen Gesamtpaket schließlich die leicht schief sitzende Krone auf. Genau so schmerzhaft und zugleich schön muss Katharsis in Musikform klingen.