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    The Flaming Lips
    King's Mouth

    VÖ: 19.07.2019 | Label: Bella Union/Pias/Rough Trade
    Text:
    4 / 12
    The Flaming Lips - King's Mouth

    Ein schlechter Trip: Das flügellahme multimediale Mini-Musical produziert eine Überdosis esoterischen Geschwurbels und als Platte Karies für die Ohren.

    Das Projekt ist schon aus hundert Metern als Flaming-Lips-Idee zu erkennen: „King’s Mouth“ versteht sich als „immersive Kunstinstallation“ für Menschen „jeder Größe und jeden Alters“, ganz unabhängig von Kultur und Religion. Hauptstück der Ausstellung ist offenbar ein verchromter, mit Kissen ausgepolsterter Baumstumpf, in den man seinen inneren Willy Wonka für ein Mittagschläfchen einquartieren kann. Die ganze Unternehmung hat leider auch noch einen Musikteil. „King’s Mouth“ ist eine Art Kunstmärchen über ein königliches Riesenbaby, in dessen Gehirn die Aurora Borealis strahlt, bis es eines Tages von einem Hummer gefressen wird. Oder so ähnlich. Mick Jones von The Clash konnte irgendwie davon überzeugt werden, die rudimentäre Rahmenhandlung einzulesen, während Coyne & Co. dazu in sub-„Yoshimi“-Qualität und ohne Zug zum Tor durch die Klanglandschaften flirren. Zwischen den zuckerwattigen Slow-Motion-Stücken quietschen Babys, zwitschern Vögel, miaut eine auf den Schwanz getretene Katze. Leben und Tod tragen ihre Argumente vor: „The universe brought you here, it’s true/ The universe can take you away, too“. In solchen Momenten gelangt die sonst so spacige Flaming-Lips-Philosophie an ihren absoluten Nullpunkt. So lange die knallbunten Wolkenwelten der Psychedelic-Popper noch von einer gewissen gelebten Traurigkeit grundiert waren, führte der Mix ein durchaus eigenwilliges Eigenleben. Auf „King’s Mouth“ kommt aber nur noch der müde Monumentalkitsch zur Geltung, der zuletzt immer öfter mitschwang.

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