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    Sleeper
    The Modern Age

    VÖ: 22.03.2019 | Label: Gorsky / Rough Trade
    Text:
    7 / 12
    Sleeper - The Modern Age

    Das Coverfoto aus den 50ern wie bei The Smiths, die Musik dahinter in den 90ern verhaftet, dazu der Albumtitel: Diese Reunion ist ein Anachronismus zum Wohlfühlen.

    Wer sich musiknostalgisch durchs Netz klickt und bei Sleeper landet, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit männlich und war in den 90ern verliebt in Louise Wener. Sleeper waren das Paradebeispiel einer Band mit starker Frontfrau, deren Auftreten alles überstrahlte, selbst die eigenen schlauen Texte, vor allem aber die anderen Bandmitglieder. So fand der Begriff „Sleeperbloke“ Einzug ins britische Popkulturlexikon: ein Typ in einer bekannten Band, den dennoch keiner kennt. Heute ergibt der Begriff keinen Sinn mehr, denn Sleeper selbst gehören zu den vergessenen Größen der 90er – vielleicht weil ihr Sound etwas zu zahm zwischen Britpop und Alternative Nation changierte. Genau darin liegt nun der Reiz ihres ersten Albums seit 21 Jahren. Wener und ihre „Sleeperblokes“ spielen sich mit ihrem alten Produzenten Stephen Street zurück in einen längst überholten Sound, womit „The Modern Age“ zumindest musikalisch eine Unbekümmertheit ausstrahlt, wie sie aktuell nur wenige Zeitgenossen hinbekommen würden. Man stelle sich nur vor, Damon Albarn würde nicht mit The Good, The Band And The Queen den Untergang Europas betrauern, sondern mit Anglerhut auf „Park-Life“-Tour gehen. Songs wie „Sun Also Rises“, „Paradise Waiting“ und „Cellophane“ kommen mit „Bohemian Like You“-Hüftschwung daher, die Keyboards und Synthesizer von „Look At You Now“ und „Car Into The Sea“ erinnern mit Weners noch selbstbewusster gewordenen Stimme an Blondie. Und wer genau hinhört, findet in ihren Texten dann doch Kommentare zu aktuellen Themen.

    weitere Platten

    The It Girl

    VÖ: 06.05.1996

    Smart

    VÖ: 13.02.1995