Birdpen
There's Something Wrong With Everything

Ach so: Sogenannte Volksvertreter reden mit gespaltener Zunge und die Kirche, dieser Staat im Staat, predigt öffentlich Wasser und trinkt heimlich Wein. So weit, so Heine – Penney legt nicht erst seit seinen Beiträgen zum Archive-Vierteiler „Controlling Crowds“ dieselbe Platte auf, bereits davor war sein Schaffen unterwandert, und einen dritten Output boten zwischenzeitlich We Are Bodies. Ein Nebenprojekt, das eins zu eins wie Birdpen klang, mit dem unmerklichen Unterschied, dass Soundtrack-Komponist Robin Foster Penneys Sidekick war und nicht Mike Hurcombe alias Mike Bird. Als Duo unter Penneys Führung schreiben Birdpen semi-hymnische Musik, die manchmal von Snow Patrol sein könnte, wäre sie nicht so krautig und geschmackvoll getragen, mit Formschwankungen als stetige Begleiter. Auf dem Vorgänger „O‘ Mighty Vision“ war das der Fall, weil da die Songs kaum packten und mit Aluhut getextet waren. Der Titel „There’s Something Wrong With Everything“ lässt nun Unschönes erahnen, ist aber angenehm unprogrammatisch. Auf der A-Seite spielen Penney und Bird vier echte Songwriting-Trümpfe aus, die B-Seite will viel, fährt dafür das Tempo runter und die Produktion hoch. Ein Griff ins Klo ist nicht dabei: Das Album gibt mit jedem weiteren Anhören noch ein kleines Bisschen preis. Highlights sind „Eyes In The Sky“ und das halb gezupfte „Good News“, am besten versteht man „There’s Something Wrong With Everything“ aber als Ganzes. Und Penneys Texte? Die sind gewohnt misstrauisch, gehen diesmal aber in Ordnung.