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    Puppy
    The Goat

    VÖ: 25.01.2019 | Label: Spinefarm/Universal
    Text:
    6 / 12
    Puppy - The Goat

    Das Alternative-Rock-Trio aus London wagt auf seinem Debüt den Selbstversuch: Wie viel Zuckerwatte kann man sich in die Ohren stopfen, bevor man nichts mehr hören kann.

    Der anfangs große Spaß wird schnell ranzig: Kernig ruppige Strophe und dann der große Refrain: Weltumarmen und bunte Flugzeuge werfen Sirup und anderen Süßkram über der Stadt ab. Im vorteilhaften Licht erinnert diese schamlos kalkulierte Kalorienoffensive an King’s X oder Kerbdog und deren Lust auf die Beatles. Oohs, Aahs, Chöre, wunderbare Melodien und so weiter, komm her kuscheln. Ja, Metal gibt’s auch: Aber so plakativ aus dem Baukasten, wie sich Leute Metal vorstellen, denen die Verpackung seit jeher besser zusagt als der Inhalt. So ähnlich praktizierte Tom Dalgety, einer der beiden Produzenten von The Goat, das bereits bei den fürchterlich klebrigen Ghost. Bei „Bathe In Blood“ wollen Puppy auch noch richtig bollern, dem Teufel zeigen, wie man Ziegen schlachtet – das ist Black-Metal als lustiger Gimmick und derart bemerkenswert dünn, dass man den guten Teil des Liedes damit beschäftigt ist, darüber hinwegzukommen. „Nightwalker“ stolpert derweil über Weezer’sche Beliebigkeit und Entombed hat leider überhaupt nichts mit Death-Metal aus Schweden zu tun, sondern eher mit bräsigem Nu-Metal. Je länger diese dennoch launige Veranstaltung andauert, wirkt es, als wollte da jemand die Foo Fighters nachbasteln. Etwas für jeden, alles für alle. Leider hilft auch das starke Mötley Crüe-Riff in „And So I Burn“ und die fantastischen Songs „I Feel An Evil“ und „Handelbars“ nicht mehr: Wenn der drölftausendste Zucker-Tsunami über die Stadt hereinbricht, sind längst alle evakuiert. War schließlich abzusehen.

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