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    Vola
    Applause Of A Distant Crowd

    VÖ: 12.10.2018 | Label: Mascot/Rough Trade
    Text:
    8 / 12
    Vola - Applause Of A Distant Crowd

    Liebliche Melodien im Staffellauf mit rabiaten Nackenbrecher-Gitarren, bevorzugt auf der Aschebahn um einen einzelnen Song: Vola führen das Prinzip ihres Debüts „Inmazes“ fort. Wie lange das wohl noch gut geht?

    Na gut, ein bisschen was ist doch anders bei den Dänen. Meshuggah-Riffs tauchen seltener auf, während elektronische Anteile zugenommen haben. Aber das sind nur leicht verschobene Regler für Bandkopf Asger Mygind, der seinen Sound seit 2008 bis in die Nuancen ausformuliert hat, da strahlt ein zweites Album auch mal die Routine eines fünften aus. Ob Mygind nun leidet oder anklagt, sein Gesang bleibt klar, seine Songs sind allen Wendungen zum Trotz nach maximal drei Durchgängen entschlüsselt. Das bedeutet aber gewiss keine Langeweile: „Applause Of A Distant Crowd“ macht wie „Inmazes“ weitaus länger Spaß als aktuelle Platten vergleichbarer Bands, weil es oft genug vor der Sackgasse Djent abbiegt. Die Single „Smartfriend“ und das an Chastity erinnernde „Whaler“ sind nur zwei Beispiele von vielen für die songschreiberischen Volten von Vola. In den Texten arbeitet sich Mygind am Zeitgeist ab: Die aus der Ferne applaudierende Menge steht für eine Social-Media-Armee aus flüchtigen Bekanntschaften, woanders vereinigen sich Mensch und Kommunikationstechnologie dann buchstäblich. Zum Format eines „Fear Of A Blank Planet“ fehlt aber leider ein ganzes Stück bitterer Pillen, auch wenn „Green Screen Mother“ kräftig am sozialen Verdruss kratzt, der Steven Wilson damals befiel. Sollte das nächste Album schmutziger produziert sein und frei von nervigen Synthie-Leads wie in „Ghosts“, dürften Vola aber in Zukunft bei den Großen mitspielen. Andernfalls könnte es pappig werden.

    weitere Platten

    Live From The Pool

    VÖ: 01.04.2022

    Witness

    VÖ: 21.05.2021

    Inmazes

    VÖ: 16.09.2016