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    Alazka
    Phoenix

    VÖ: 01.09.2017 | Label: Arising Empire/Warner
    Text:
    7 / 12
    Alazka - Phoenix

    „Ed Sheeran in hart“, urteilt ein YouTube-Kommentator über Alazka. Ob das nun Beleidigung oder Lob ist, liegt im Auge des Betrachters. Faktisch ist ihr Pop-Appeal die größte Stärke der Recklinghäuser.

    Die Kommentarspalten des Internets sind kein Ort für fundierte Diskussionen, aber ein guter Gradmesser fürs Meinungsgefälle. Im Fall von Alazka, die bis zu diesem Jahr noch als Burning Down Alaska unterwegs waren, gibt es zwei Extreme: Die einen feiern ihren für eine Metalcore-Band recht frischen Stil, die anderen können sich nicht entscheiden, ob Sänger Kassim Auale jetzt lieber Drake oder Model für Kanye Wests Klamottenlabel wäre. Das sagt vieles über die Engstirnigkeit einiger Szene-Polizisten aus. Dabei ist es vor allem seine kratzig-soulige Stimme, die der jungen Band ein Gesicht verleiht. Sein Gegenpart Tobias Rische brüllt zwar engagiert, doch es ist Auales Geschmeidigkeit, die aus „Phoenix“ und „Empty Throne“ kleine Hits macht. Die R’n’B-Einflüsse sind so geschickt verarbeitet, dass „Legacy“ mit seinem Gospel-Chor zwar viel zu weit, aber trotzdem in Ordnung geht. In „Ghost“ tänzelt Auale elegant über Gitarren-Licks, die mehr nach Indie-Disco als nach Circle Pit klingen, während Rische das Ganze gerade noch so im Hardcore erdet. Sind Alazka nun wahnsinnig mutig, oder einfach nur clever genug, um in die Playlisten ihrer Zielgruppe zu gelangen? Das könnte man ihnen ankreiden, wirklich vorwerfen lassen müssen sie sich aber, dass sie ihre Formel im Verlauf der Platte ausreizen. Das scheint in diesem Genre aber wiederum die Wenigsten zu stören, also sollen Alazka ruhig mal machen.