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    Cabbage
    Nihilistic Glamour Shots

    VÖ: 30.03.2018 | Label: BMG/Warner
    Text:
    10 / 12
    Cabbage - Nihilistic Glamour Shots

    Schon wieder liefert eine britische Post-Punk-Band ein starkes Debüt ab: Auf Idles und Shame folgen Cabbage mit „Nihilistic Glamour Shots“.

    Das Quintett stammt aus dem kleinen Manchester-Vorort Mossley und hatte in der heimischen Szene seit seiner Gründung 2015 mit einer Menge EP-Releases und unermüdlichem Touren auf sich aufmerksam gemacht. So sehr sogar, dass sie der Boulevardzeitung „The Sun“ eine Erwähnung wert waren – was die Band angewidert von sich wies: „Lest euch unsere Texte durch und ihr werdet merken, wie sehr wir euren abstoßenden, zurückgebliebenen Nationalismus verachten“. Das merkt man sofort: Die beiden Co-Frontmänner Lee Broadbent und Joe Martin verpacken ihre bissige Sozialkritik in intelligente und provokante Songs namens „Arms Of Pleonexia“ oder „Postmodernist Caligula“. Die Strophen versehen sie mit spottendem Sprechgesang, vor allem Martin glänzt dabei mit seinem Background als Slam-Poet. Die Refrains sind im Kontrast melodisch und eingängig, die zornige Attitüde bleibt. Hinter Geschichten wie dem dystopischen „Obligatory Castration“ und dem klagenden „Blues Disinfect Us“ geht die Band mal mit LoFi-Garage, mal mit doomigem Noise („Reptiles State Funeral“) und dissonant aufreibendem Indierock auf Konfrontationskurs. Weil gleich vier der fünf Bandmitglieder Songs schreiben, hatten die Briten einen großen Pool an Stücken zur Auswahl, die zwölf für das Debüt ausgewählten sind extrem vielfältig und durchweg stark. Der Brexit und seine Folgen scheinen gerade jede Menge junge, wütende Bands aus dem musikalischen Untergrund zutage zu führen – „Nihilistic Glamour Shots“ ist eine weitere Momentaufnahme, die den Zeitgeist für die Zukunft festhält.