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    Parkway Drive
    Reverence

    VÖ: 04.05.2018 | Label: Epitaph/Indigo
    Text:
    Parkway Drive - Reverence

    Dank ihres sechsten Albums sind Parkway Drive jetzt mehr als die Posterboys des Metalcore. „Reverence“ ist ein Blockbuster, der sich nicht in Effekthascherei verliert, sondern eine Band zeigt, die ihre Berufung gefunden hat. Wer sich ihr in den Weg stellt, kann nur verlieren.

    „I am the fire and the fury/ Gravity in all its glory/ And when I come around I bring my hammer of god down upon you.“ – diese Zeilen stammen wider Erwarten nicht von einer Band, die mit gehörnten Helmen die Bühne betritt, sondern von fünf Surfern aus Byron Bay an der australischen Ostküste. Zu hören sind sie in „Chronos“, einem über sechsminütigen Epos mit brachialem Riffing, glorreichen Lead-Melodien, einem Refrain, der wie gemacht ist für tausende Kehlen, und Streichern zum großen Finale. Es ist einer der Songs, mit denen Parkway Drive auf „Reverence“ deutlich zeigen, dass sie sich nicht mehr damit zufriedengeben, die Könige im Reiche Metalcore zu sein. Den bedienen sie immer noch mit Bravour, zu hören etwa in „I Hope You Rot“. Zugleich inszenieren sie ihn aber ausschweifender als zuvor, in diesem Fall mit sakralen Chören. Inszenierung ist ein wichtiges Stichwort, denn die visuelle Komponente spielt eine große Rolle: Das Cover von „Reverence“ zeigt eine apokalyptische Szenerie im Barock-Stil und visualisiert so die düstere Opulenz der Musik. Im Video zur zweiten Single „The Void“ schaffen Kameraschwenks eine klaustrophobische Atmosphäre. Das Stück selbst, das lässt sich nicht von der Hand weisen, erinnert an Dumpfbacken wie Five Finger Death Punch, ist aber immer noch tragbar, weil es nur eine Facette von Parkway Drive repräsentiert. Mit „Prey“ beweisen sie zudem, dass sie die auf dem Vorgänger „Ire“ behutsam eingeführten Stadion-Metal-Einflüsse auch wesentlich mächtiger einsetzen können. „Reverence“ dabei als oberflächliches Spektakel abzutun, würde der Platte trotz einiger Indizien dafür dennoch nicht gerecht werden. Die aufgeworfenen Themen werden so glaubhaft behandelt, dass man es besonders Sänger Winston McCall abnimmt, wenn er ihre persönliche Bedeutung betont. „So ask me how I’m coping/ And I’ll smile and tell you ‚I’m just fine’/ While down inside I’m drowning in the fucking rain“, faucht er mit Verzweiflung in der Stimme, während die Gitarristen Jeff Ling und Luke Kilpatrick mit Ben Gordon am Schlagzeug seinen Worten noch mehr Gewicht verleihen. Das Feuerwerk, das Parkway Drive mit „Wishing Wells“ entzünden, und das erst endet, wenn die letzten Töne von „The Colour Of Leaving“ verklungen sind, lässt niemanden kalt, der ein bisschen was für Metal im XXL-Format übrig hat. Das „-core“ fehlt hier übrigens ganz bewusst.

    weitere Platten

    Darker Still

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