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    Lonely Kamel
    Death's-Head Hawkmoth

    VÖ: 23.03.2018 | Label: Stickman
    Text:
    8 / 12
    Lonely Kamel - Death's-Head Hawkmoth

    Lonely Kamel laden angestaubten Retrorock mit Gesellschaftskritik auf: „Death’s-Head Hawkmoth“ balanciert zwischen Stoner Rock und Blues, zum tonnenschweren Sound kommen Ansagen im Sinne des Humanismus.

    Mit denen bäumen sich die drei Norweger besonders bullig auf: Der eröffnende, fast achtminütige Stampfer „Fascist Bastard“ schlägt nicht nur mit seinem unverblümten Titel zu, auch textlich findet Frontmann Thomas Brenna klare Worte gegen rechten Müll und unmenschliche Politik: „A brown wind, marching, hate speech, lying, alarming/ Hate is stronger, need no longer“, darauf folgen Solidaritätsbekundungen mit Geflüchteten und der prophetische Blick in die Zukunft – denn die Welt werde brennen, wenn Menschenrechte weiter mit den Füßen getreten werden. Starker Einstand für ein Album, auf dem Lonely Kamel abseits ihrer Botschaft bekannte Wege gehen und schwere Stoner-Riffs mit ausufernden Blues-Solos kombinieren. Das geht auf den ersten 20 Minuten der Platte in sehr schleppendem Tempo vor sich, dann tritt das Trio aufs Gas und groovt sich so in eine modernere Richtung, die bisweilen an Queens Of The Stone Age erinnert. Es sind aber die langen Jams, die am besten funktionieren: Manchen von ihnen, wie dem epischen Schlusstrack „The Day I’m Gone“, hört man an, dass sie ganz organisch auf der Bühne entstanden, bevor sie Brenna mit seiner rauchigen Whiskey-Lyrik angereichert hat. Lässt er seine Gitarre sprechen, klingt das auch auf Platte improvisiert – eher bodenständig als virtuos, dafür eingebettet in mächtig walzenden Sound, den der preisgekrönte Toningenieur „Big Bass Brian“ Gardner abgemischt hat. Lonely Kamels Retrorock ist nicht neu, aber er wird auch nicht alt.