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    Siberian
    Through Ages Of Sleep

    VÖ: 24.02.2017 | Label: The Sign/Cargo
    Text:
    10 / 12
    Siberian - Through Ages Of Sleep

    Der lohe Brand gibt freie Hand: Die Skandinavier kommen auf Album Nummer zwei spektakulär aus dem Saft.

    Zumindest haben sie sich einiges vorgenommen. „Through Ages Of Sleep“ ist der zweite Teil einer Trilogie, in deren Mittelpunkt der Blick auf die moderne Gesellschaft steht. Das unter dem Einfluss dystopischer Literatur entstandene „Modern Age Mausoleum“ hinterließ allerdings eher gemischte Gefühle. Zu zahm waren die Songs, zu undefiniert das Gesamtpaket. Nun also vom Zeitgeist zum Unterbewusstsein. Gemessen daran, dass „Through Ages Of Sleep“ wie das Gegenteil seines Vorgängers klingt, setzt das unweigerlich Gedankenspiele in Gang. Träume gelten als Raum zum Ausleben der wahren Persönlichkeit, was im Umkehrschluss bedeutet: Wenn die ziellose Trödelei der ersten Platte eine Spiegelung des aktuellen Tagesgeschehens war, und damit ein kritischer Kommentar am Konsumentendasein, gehört das Debüt dringend einer Neubewertung unterzogen. Sozusagen als verdreht umgesetzter Beginn der Story, deren neues Kapitel ebenso unter umgekehrten Vorzeichen agieren muss. Denn zwischen den Deckeln des phänomenalen Artworks von „Sleep“ brodelt es, Eruptionen erschüttern den Grund und Flammenwalzen fegen durch die Tiefschlafphasen der Bewohner dieses Pandämoniums. Greifbare Schemata sucht man vergebens, nur die melodischen Ruhepausen in den netto sieben Songs erinnern ein wenig daran, wie …Trail Of Dead ihre Epen aufziehen. Soundtechnisch verwandter könnte man auch Neurosis anführen, bloß mit mehr Wumms unter der Haube. Das wird spätestens dann aller Ehren wert sein, wenn im Abschluss des Zyklus auf das träumerische Aufbegehren eine reale Revolution folgt. Beängstigend gut.

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