„Embroidered Foliage“ ist bereits die dritte LP des US-Trios, das von Sängerin und Songschreiberin Kaytee Della Monica angeführt wird und größtenteils deren emotionale Zustände verarbeitet. Die waren in jüngster Zeit alles andere als stabil, denn Monica verlor erst ihren Vater und ging dann eine anstrengende Beziehung mit einem Partner ein, der ganz offensichtlich ihr Selbstwertgefühl nachhaltig beschädigt hat. Am besten also erstmal drüber singen. „Ill never be what he wants me to be“, findet die Sängerin in der Rückschau, und wo sie schon mal dabei ist: „I dont wanna rely on someone else to learn to love myself“. Es sind Gedanken, die so allgemeingültig sind, dass sie schon zum Emo-Klischee geworden sind: ein Besuch im Beichtstuhl, ohne etwas zu beichten zu haben. Locker heruntergespielter Indierock ist offenbar die bevorzugte Darreichungsform für solche Seelenlüftungen, denn „Embroidered Foliage“ bietet zehn kurze Songs in klassischer Kleiner-Radau-Besetzung samt Monicas zutraulicher Mauerblümchenstimme. Im Fall von „Leo Moon“, dem besten Song des Albums, kann man sich innerhalb von 130 Sekunden in die Luft geworfen und wieder auf den Boden gesetzt fühlen, anderswo regiert eine gewisse Larmoyanz. Lauwarme Beziehungen werden nämlich nicht besser, wenn man ihnen im Nachhinein ein fragwürdiges Denkmal setzt.