Stina Nordenstam
Dynamite

Die spinnen, die Schweden. Mit Stina Nordenstam werden eine Stimme und eine musikalische Vision auf uns losgelassen, die sich in keines der gängigen Schemata einfügen. Ihre Songs kommen aus dem Nichts und verebben im Nirgendwo. Kaum mehr als Fragmente, sind sie doch von einer Eindringlichkeit und intuitiven Tiefe, ja von einer beinahe rituellen Kraft, die sich festbeißt und nicht mehr losläßt. Songs mit sanften Widerhaken. Was hier als Dynamit angekündigt wird, ist in Wirklichkeit ein Netz, aus dem man sich unmöglich wieder befreien kann, wenn man erst einmal hineingeraten ist. Stina Nordenstams gehauchte Stimme bildet die verführerischen Tautropfen in dem tödlichen Spinnengewebe. Wie das ganze – sporadisch zu Hause oder in Wohnzimmern von Freunden, in Kirchen und Fernsehstudios gesponnene – Material sich schließlich zu einem Album verdichtete, weiß Odin allein. Selbst wenn sie größere Besetzungen auffährt, beschränkt sie sich nicht wie gewöhnlich auf das Notwendige, sondern nur auf das absolut Unumgängliche. Ein merkwürdiges, zerbrechliches aber umso überzeugenderes Opus zwischen ambitioniertem LoFi und zurückhaltendem Bombast.