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    Sorority Noise
    You're Not As _____ As You Think

    VÖ: 17.03.2017 | Label: Triple Crown
    Text:
    Sorority Noise - You're Not As _____ As You Think

    Der lebhaft-krachige Emorock von Sorority Noise täuscht: Frontmann Cameron Boucher singt auf dem dritten Album seiner Band über Ängste, Depressionen und den Tod.

    „I didn’t show up to your funeral, but I showed up to your house/ And I didn?t move a muscle, I was quiet as a mouse/ And I swore I saw you in there, but I was looking at myself.“ Schon im fröhlich durcheinander rumpelnden Opener „No Halo lässt“ Boucher die Hosen runter. Der Song handelt vom Verlust eines Freundes, der sich das Leben genommen hat, und von Bouchers eigenem Kampf mit Selbstmordgedanken. „You?re Not As ______ As You Think“ ist ein todtrauriges Album geworden. Nicht nur, weil der Sänger so ehrlich und unverblümt über seine Gefühle und Ängste singt. Sorority Noise haben es geschafft, die zehn Songs wie verzweifelte Hilfeschreie klingen zu lassen – mit laut scheppernden Gitarren und Drums, mit immer wieder in den Vordergrund schwirrenden Postrock-Momenten. Als würde der Lärm etwas gegen die Selbstmordgedanken, Selbstzweifel und Schuldgefühle ausrichten können und Bouchers dunkle Gedanken für einen Moment lang von ihm fernhalten, ihn vor sich selbst schützen. Die krachigen Emorock-Hymnen „Disappeared“ und „Where Are You“ schlagen musikalisch immerhin eine fröhlichere Richtung ein. Eigentlich ist auf „You’re Not As ______ As You Think“ aber gar nichts gut. „I’ve been feeling suicidal“, gesteht Boucher in „A Portrait Of“, bevor postrockige Gitarren den Song in ein noisiges Getümmel stürzen. „Car“ ist am offensichtlichsten vom Alternative-Rock geprägt, Sorority Noise ähneln hier den jungen Manchester Orchestra. Die Melancholie schwebt über jedem Song wie eine bedrohliche, dunkelgraue Gewitterwolke. Im vor Traurigkeit gelähmten „First Letter From St. Sean“ klingt Boucher, als würde er vor seiner Badezimmertür auf dem Boden wimmern. „Your best friend dies, and your next friend dies, and your best friend takes his life“, heißt es da zu emotional flirrenden Seahaven-Gitarren. Man kann sich kaum ausmalen, wie sich der Sänger beim Songwriting gefühlt haben muss. Denn anders als etwa bei Touché Amorés Traueralbum „Stage Four“, findet sich auf „You?re Not As ______ As You Think“ von Hoffnung und Selbstbewusstsein keine Spur. Vielmehr erinnert das Album an The Hoteliers „Home, Like Noplace Is There“ von 2014: Zwar wirft sich Boucher nicht durchgehend so naiv und herzzerreißend wie Christian Holden in umwerfend emotionale, tieftraurige Emo-Hymnen. Songs wie „A Better Sun“, „Leave The Fan On“ und der hallende Rausschmeißer „New Room“ werden aber von den selben Geistern heimgesucht: „I’m fucking sad“.

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