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    Okkervil River
    Away

    VÖ: 09.09.2016 | Label: ATO
    Text: Online Redaktion
    Okkervil River - Away

    „Away“ von Okkervil River im Vier-Ohren-Test.

    Die Lieder lang, die Arrangements beinahe barock: Will Sheff führt seine Band in neue Gefilde.
    Gleich zu Beginn trägt der Songwriter seine Band zu Grabe. „Okkervil River R.I.P.“ ist der Song über die Beerdigung der Gruppe. Sheff trifft im Himmel alte Helden und seinen Großvater wieder, es ist ein schönes Ende, es erklingen Streicher und Glockenspiele. Der Kopf von Okkervil River schreibt gerne solche Meta-Songs, auf früheren Alben hießen sie „Singer Songwriter“ oder „Title Track“. Diese Stücke wirken ein wenig naseweis, aber wenn die gebrochene Stimme von Sheff am Ende von „Okkervil Rilver R.I.P.“ verlangt, die Band der Engel möge bitte noch einmal diesen einen Coversong spielen, dann rührt einen das. Und das ist erst der Beginn dieser fabelhaften Platte. Das Album zerfließt im Anschluss in barockem Schönklang. Das ist denjenigen zu wenig, die bei Okkervil River noch immer an Emo und Folkpunk denken. Wer jedoch Sheffs Weg der vergangenen Jahre gefolgt ist, erkennt, dass der 40-Jährige hier einige seiner besten Songs geschrieben hat. „Call Yourself Renee“ flirrt lieblich, „Come Indiana Through The Smoke“ ist pure Schönheit. „Judy On The Street“ ist der Höhepunkt: sanft baut die Band Spannung auf, ein unruhiges Stampfen mit den Zehenspitzen, dann minimale Ausbrüche, traumhafte Streicher – Indiefolk fürs Konzerthaus. Nicht nur hier lässt Sheff seiner exzellenten Band und den diversen Gastmusikern verschwenderisch viel Raum. Die Songs sind toll – aber die wahre Größe liegt in den Details.
    10/12 André Boße

    Zu lange Songs und zu lange Weile: bittersüße Kurzgeschichten mit Musik zwischen Jangel und Pomp untermalt.

    Okkervil River sind zurück ohne „Away“ gewesen zu sein. Ein mieser Wortwitz, aber – Entschuldigung – er musste sein. Seit dem drei Jahre alten „The Silver Gymnasium“ hat Chef Will Sheff (ja, auch der musste sein) seine Band ein wenig umbesetzt. In dieser Form hat er nun also sein achtes Album aufgenommen. Im Interview erzählt er, dass er das am liebsten nur für sich selbst getan hätte. Aber der Orchesterpomp und die Mi(e)tmusiker wollen schließlich bezahlt und die Aufnahmen refinanziert werden. Also geht Sheff mit „Away“ doch an die Öffentlichkeit. Und ja, darauf gibt es vieles von dem, was man von der Band gewohnt ist: deliziösen Folk, Singer/Songwriter-Songs mit großer Orchestrierung, Bläsern und Sheffs leicht gebrochener Stimme, die bittersüße Geschichten erzählt. Alles hübsch literarisch, geschmackvoll, fein ausgewogen – und ziemlich langatmig. Sheff hat verlernt, knackige Songs zu schreiben. Sechs der neun Stücke sind um die sieben Minuten lang, aber längst nicht jeder hat das Springsteen-meets-Arcade-Fire-Flair von „Judey On A Street“, vielleicht der Höhepunkt auf einem Album, das sich mit all seinen Kapriolen und dem instrumentalen Tand selbst am besten gefällt. Die rauen Emotionen, das gebrochene Moment früherer Werke musste dafür weichen. Aber Sheff hat „Away“ ja eh nicht für uns gemacht, sondern für sich. Soll er es doch auch für sich behalten.
    5/12 jan schwarzkamp

    weitere Platten

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    VÖ: 27.04.2018

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