0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    David Bowie
    Blackstar

    VÖ: 08.01.2016 | Label: Sony
    Text:
    10 / 12
    David Bowie - Blackstar

    Es wird gerne behauptet, die Rock- und Popmusik habe an Wirkung verloren. Beliebig sei sie geworden, entwertet, von der digitalen Technik untergebuttert. Und jetzt „Blackstar“ – ein Album, das die Hörer nach der Todesnachricht des Künstlers so sehr einnimmt, dass für einen Moment keiner mehr über Formate und Editionen redet.

    Man hört diese sieben Songs und glaubt es nicht: Veröffentlichung am Freitag, dem 8. Januar, Bowies 69. Geburtstag. Zwei Tage später die Nachricht vom Tod. Wer auf Bowies Genialität vertraut, darüber nachdenkt, wie die Arbeit zum Album abgelaufen sein muss. Eine solche Platte im Angesicht des eigenen Todes zu organisieren, auf die Verschwiegenheit der Beteiligten zu bauen, die Kraft für diese Songs zu finden, sich im Video zu „Lazarus“ auf der Bahre filmen zu lasssen, mit einem tosenden Tumor in der Leber: Es ist ein Wahnsinn. Zumal diese Musik nach körperlicher Präsenz verlangt. Die kunstvollen Arrangement von „Blackstar“ und „Lazarus“, der treibende Jazz-Beat von „‚Tis A Pity She Was A Whore“, der Breakbeat-Rock von „Sue (Or In A Season Of Crime)“ – und Bowies Stimme, die sich vom Spiel des Freejazz-Saxofonisten Donny McCaslin begleiten lässt. Es finden sich Dutzende Anspielungen auf den Tod in diesen Songs, aber das ist auf den Alben nicht todkranker Altmeister auch der Fall. Darum schöpfte zunächst niemand Verdacht. Jetzt eine Deutungsreise durch die Lyrics anzutreten, ist naheliegend, aber langweilig. Das erhabenere Vergnügen ist es, komplett in dieses Album einzutauchen. Sich von Bowie und „Blackstar“ wegtragen zu lassen – auch um diese Welt da draußen etwas leichter zu ertragen.

    weitere Platten

    Moonage Daydream

    VÖ: 16.09.2022

    Toy

    VÖ: 07.01.2022

    Five Years (1969-1973)

    VÖ: 25.09.2015

    The Next Day

    VÖ: 08.03.2013

    Reality

    VÖ: 15.09.2003

    Heathen

    VÖ: 11.06.2002

    Hours...

    VÖ: 04.10.1999

    Earthling

    VÖ: 03.02.1997