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    Brett Newski
    American Folk Armageddon

    VÖ: 28.11.2014 | Label: Make My Day/Indigo
    Text:
    8 / 12
    Brett Newski - American Folk Armageddon

    Zerschmetterte Westerngitarren? Explodierte Banjos? Mitnichten. „American Folk Armageddon“ bietet anregende statt destruktive Akustikklänge.

    Jack White?“ Das ist der erste Gedanke, der einem im Eröffnungsstück „Dirt“ durch den Kopf schießt. Nicht nur ist die Nummer ein zünftiger Akustik-Blues-Stamper. Auch Newskis Gesangsvortrag ist dem älteren Kollegen zum Verwechseln ähnlich. Die Verwirrung währt allerdings nicht lange. Auf Dauer klingt der amerikanische Singer/Songwriter dann doch mehr nach Gordon Gano von den Violent Femmes. Auch ist Newski weniger traditionalistisch unterwegs als Kollege White. Der Mann, der sich längere Zeit in Südostasien herumtrieb, hat aber mit Sicherheit seinen Bob Dylan studiert, bläst auch mal in die Mundharmonika oder baut eine countryeske Twang-Gitarre ein. Doch wirkt er mit seinen teils entspannten, teils aufgekratzten Akustiksongs mehr wie ein 90s-Indierocker, der vor allem aufgrund des unzuverlässigen Stromnetzes in Fernost die Western- der E-Gitarre vorgezogen hat. „Lose Before We Gain“ und „We Are All Fucked“ etwa versprühen den schluffig-schrägen Charme eines Pavement-Songs. „Perfection will not find me and I will not find it“, singt Newski an anderer Stelle. Wie passend. Seine Lieder sind unangestrengt, ohne in die Beliebigkeit abzurutschen, verzichten auf Weinerlichkeit ebenso wie auf allzu aufdringliche Schunkelstimmung. Sie sind nicht unbedingt originell, dafür aber kurzweilig. Allein die Texte könnten etwas weniger Plumpheit vertragen, etwa wenn Newski wiederholt den gesellschaftlichen Zwängen oder dem Smartphone-Facebook-Instagram-Wahn eine Absage erteilt. Ein Armageddon sind derartige Schwachstellen aber auch wieder nicht.

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