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    Ignite
    A War Against You

    VÖ: 08.01.2016 | Label: Century Media
    Text:
    Platte des Monats
    Ignite - A War Against You

    „This is your chance to begin again.“ – Nach einem knappen Jahrzehnt gibt es endlich ein neues Album von Ignite. Verlernt hat die Band aus Kalifornien nichts und zeigt wieder mal, wer stadiontauglichen Punkrock erfunden hat.

    Gut zehn Jahre ist es her, dass Ignite „Our Darkest Days“ veröffentlicht haben. Seitdem ist die Band
    erfolgreich um die ganze Welt getourt, die einzelnen Musiker haben sich zwischendurch aber
    auch anderweitig beschäftigt. Sänger Zoli Téglás etwa ist zeitweise für Jim Lindberg bei Pennywise
    eingesprungen, als dieser sich verstärkt um seine
    Familie kümmern wollte, Bassist Brett Rasmussen
    war als Tourmanager unterwegs und gründete
    mit Nations Afire auch eine neue Band. Ignite
    spielten trotzdem, wo und wann sie konnten,
    mussten dabei jedoch notgedrungen ihr eigenes
    Programm recyceln. „A War Against You“ ist erst ihr
    fünftes Album in 23 Jahren und zeigt, warum Ignite
    trotz geringen Outputs eine unabdingbare
    Größe im Punk und Hardcore sind. Wer die melodische
    Melancholie und druckvolle Produktion
    einer Band wie Rise Against schätzt, die es schafft,
    politische Attitüde und große Hymnen mit ihren
    Hardcorewurzeln unter einen Hut zu bringen,
    der kommt an Ignite erst recht nicht vorbei.
    Für Téglás war Ignite immer auch politisches
    Sprachrohr und nicht nur künstlerischer Output,
    entsprechend dringlich sind die Botschaften auf
    „A War Against You“. Das hält die Band aber keineswegs
    davon ab, ihre Message verdammt catchy zu
    präsentieren. Exemplarisch dafür ist das hymnische
    Anti-Kriegs-Stück „Oh No Not Again“: „Oh no/
    Not again/ Just another army coming marching
    in/ […] If this is liberation then we’re all insane“,
    singt Téglás da und reiht sich damit zwischen
    Tim McIlrath und Edwin Starr ein, während die
    Band im Midtempo stampft und drückt und man
    Ignite nicht oft genug dazu beglückwünschen
    kann, dass sie hier eben nicht der Versuchung
    nachgegeben haben, die Akustikgitarre
    auszupacken.
    Grundsätzlich gehen Ignite auf „A War Against
    You“ mit voller Kraft voraus und setzen diese
    Kraft ein ums andere Mal in hochmelodische
    Refrains um. „You Saved Me“ etwa spielt sowohl ihre
    Punk- als auch Hardcore-Wurzeln voll aus: Wo
    in den Strophen das Schlagzeug im Schweinsgalopp
    nach vorne prescht, scheut sich Téglás im
    Chorus nicht vor einem Kopfsprung in poppige
    Gefilde und sorgt erst so für einen echten
    Ohrwurm. Ähnliches gilt für die drei
    großartigen Songs „Alive“, „Descend“ und „Work“, in
    denen richtig deutlich wird, dass hinter Ignite
    exzellente Songwriter stecken. Dabei ist
    Téglás’ unverwechselbar hohe Stimme Dreh und
    Angelpunkt der Band, sie verleiht den
    Songs mal ein hymnisches, mal ein bittersüß melancholisches
    Gesicht. Er geht dabei ganz
    in seiner Rolle als Frontmann und Sprachrohr
    auf, dem man beim Stagediving gerne High-
    Five geben möchte und der gerade für junge
    Fans ein Lebensgefühl vermittelt, das am besten
    ewig anhalten sollte. Mit „A War Against You“
    erweisen sich Ignite einmal mehr als Türöffner,
    der mit großen Melodien, einprägsamen
    Slogans und offenen Armen jeden empfängt.
    Oder, wie es im Opener heißt: „This is your
    chance to begin again“.

    weitere Platten

    Ignite

    VÖ: 25.03.2022

    Our Darkest Days

    VÖ: 12.05.2006

    A Place Called Home

    VÖ: 19.03.2001

    Family

    VÖ: 30.11.1999

    Past Our Means (EP)

    VÖ: 13.09.1996

    Scarred For Life

    VÖ: 01.08.1994