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    Staatspunkrott
    Nordost

    VÖ: 28.08.2015 | Label: People Like You
    Text:
    8 / 12
    Staatspunkrott - Nordost

    Schluss mit Anarchie im Kindergarten: Staatspunkrott verabschieden sich vom Deutschpunk und veröffentlichen ein Album übers Erwachsenwerden.

    2004 fing alles an. Vor etwas mehr als zehn Jahren veröffentlichten Staatspunkrott ihre erste Platte und klangen darauf genauso, wie es ihr Bandname vermuten lässt: so rotzig, als hätte man die Songs mit einer Bierdose aufgenommen. Genre-Kollegen von Slime über die Terrorgruppe bis hin zu ZSK wurden zitiert, und zwischenzeitlich hatte die Band sogar das große Szene-Label Nix Gut im Rücken. Doch auch Punkbands werden älter, und 2011 klangen Staatspunkrott auf „Phoenix Effekt“ plötzlich nicht mehr nach Parolen, Bier und Bullenschweinen. Stattdessen hatte sich melodischer Posthardcore mit introspektiven Texten breit gemacht. Vier Jahre später erscheint nun das zweite Album seit ihrem Soundwechsel. Auf „Nordost“ setzen Staatspunkrott in neuer Konstellation den 2011 eingeschlagenen Weg fort. Dabei erinnert das Quintett mal an Melodycore-Veteranen wie Lagwagon und Millencolin, lässt sich aber zumeist zwischen deutschsprachigen Bands wie Marathonmann und Kmpfsprt nieder. Vor allem wenn in Songs wie „Hier stirbt deine Jugend“ oder „Generation S“ das Älterwerden und die damit verbundene Sinnsuche thematisiert werden und pünktlich zum Refrain der Mitsing-Reflex bedient wird, sind die Parallelen zu den heimischen Kollegen offensichtlich. Dass Staatspunkrott ihre musikalische Herkunft und die dazugehörigen Ideale keineswegs verleugnen wollen, beweisen sie mit „C4H10“, wenn sie sich abseits von allzu einfachen Parolen gegen rassistische Hetze im Gewand des Patriotismus stellen. Denn Punk ist nicht tot – er ist nur ein bisschen älter geworden.