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    \GT//
    Beats Misplaced

    VÖ: 31.07.2015 | Label: Communicating Vessels
    Text:
    8 / 12
    \GT// - Beats Misplaced

    Eine Platte, an der man sich die Zähne ausbeißt: Zwischen euphorischem Psych-Rock und nölig-sprödem Grunge-Noise brauen \GT// ihre ganz eigene Suppe.

    „Beats Misplaced“ ist eine dieser Platten, die man bedingungslos für ihre Eigenartigkeit lieben möchte. Nachdem man sich mit den 2013er EPs „Get Tryin’“ und „Heavy Dreams“ schon mal an den seltsamen Sound von \GT// gewöhnen konnte, darf man sich auf dem Debütalbum durch acht Songs arbeiten, von denen nur „Heavy Dreams“ schon bekannt ist. Die Stücke sind Nachwehen einer Rückenverletzung von Frontmann Scotty Lee. Er schrieb die EPs im Liegen auf dem Boden und ist mit der Vision von Sound, die ihn dabei überkam, noch immer nicht durch. Mäandernd und krautig stolpern die Songs nach vorne, während Bass und Gitarre eine so irritierende wie angenehme Sogkraft entwickeln. Lee nölt dabei meist bräsig und verhallt in den Äther. Es ist Psychedelic Rock, aber mit den Mitteln von Noise und Grunge. Als hätten Hawkwind ihren Saxofonisten und Keyboarder gefeuert und Anfang der 90er mit Jack Endino in Seattle ein Album aufgenommen. Der Boogie leiert, die Motorik-Beats sind nicht ganz akkurat, die einzelnen Schichten der Songs verschieben sich ohne Vorwarnung von euphorischen Momenten zu leiernden Abgründen, in denen Lee nicht immer bester Laune ist und offen gesteht: „Something’s wrong with my mind“. Das ist nicht immer leicht zu goutieren, aber irgendwie macht es süchtig. Immerzu muss man denken, dass beim nächsten Durchlauf alles etwa harmonischer ist, ein paar Ecken und Kanten fehlen. Ist aber natürlich nicht so. Aber wie Falten einem Gesicht Charakter verleihen, verleiht ihre Schrägheit \GT// und ihrem Debüt genug Charakter, um spannend zu bleiben.