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    Alabama Shakes
    Sound & Color

    VÖ: 17.04.2015 | Label: Rough Trade/Beggars Group/Indigo
    Text:
    10 / 12
    Alabama Shakes - Sound & Color

    Es hätte schiefgehen können, aber Alabama Shakes lassen sich auf ihrem unangepassten zweiten Album von Nichts auf der Welt beirren.

    Weder Chartplatzierungen, Grammy-Nominierungen, Hollywood-Einsätze oder Privataudienzen im Weißen Haus konnten die Soul-Durchstarter aus Athens in – richtig – Alabama nach ihrem allseits gefeierten Debüt Boys & Girls vom rechten Weg abbringen. Das Bemerkenswerte ist dabei nicht, dass sie sich mit Mitte Zwanzig ein selbstbewusstes Album wie „Sound & Color“ zutrauen, sondern, dass es auch noch funktioniert. Dabei schreit außer der ersten Single „Don’t Want To Fight“, die in bester
    Black-Keys-Manier groovt und sich einen funky Refrain erlaubt, nichts danach, dass sich der Erfolg des Debüts wiederholen wird. Alabama Shakes bleiben in Soul und Blues verwurzelt, finden aber neue Ansätze fernab von Retrotrends und denken diese konsequent zu Ende. Das geht im eröffnenden Titeltrack los, der eigentlich nur ein Intro sein will, aber mit Xylofon und Streichern hypnotisch in ein Album hineinzieht, das fordert und festhält. Egal, ob samtiger Soul, garagiger Protopunk, siebenminütiger Psychedelic-Blues oder groovende Klaviernummern, „Sound & Color“ macht es sich und dem Hörer nicht leicht, belohnt aber mit zwölf ausdifferenzierten Songs, in denen man sich verlieren kann. Und über denen eine Sängerin thront, deren Stimme einen Sprung von hervorragend zu unbeschreiblich gemacht hat. War Brittany Howard bisher eine voluminöse Soul-Sängerin, stellt ihre Stimme heute zwischen Schmeicheln und Krächzen Dinge an, die jeglicher Kategorisierung trotzen. Selten wurde der Fluch eines Debüterfolgs so souverän besiegt.

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