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    All That Remains
    The Order Of Things

    VÖ: 27.02.2015 | Label: Razor & Tie / Rough Trade
    All That Remains - The Order Of Things

    Vier-Ohren-Test

    Das Meiste ist gesagt im Metalcore, auch „The Order Of Things“ kommt nicht ohne Zitate aus. Aber die treffen den richtigen Ton.
    All That Remains haben auf „The Order Of Things“ vor allem da eigene Standpunkte zu vertreten, wo andere Bands im Genbre-Fischbecken besonders gerne schwächeln: beim Gesang. Wer dachte, Bring Me To Live von Evanescence sei die Metal-Offenbarung in puncto männlich/weiblichen Gesangs schlechthin, der sollte „The Order Of Things“ besser ganz genau anhören. Die ausgefeilte Gesangsarbeit von Philip Labonte und Bassistin Jeanne Sagan sucht im Metalcore ihresgleichen und selbst ähnlich clever konzipierte Vokal-Duette, wie die bei Caliban, reichen nicht an die Präzision heran, die die beiden auf „The Order Of Things“ immer wieder an den Tag legen. Labonte, früher Frontmann von Shadows Fall und zuletzt mit fragwürdigen Äußerungen aufgefallen, bedient mit seinem Konterpart das melodiöse Ende des Metalcore, nur ein gutes Drittel des Albums wartet mit der schweren Artillerie des Genres auf. Da kommt es dafür aber umso dicker: Uptempo-Geprügel, Doublebass-Massagen und Stakkato-Riffing arbeiten alle im soliden grünen Bereich und auch die Gitarren von Oli Herbert und Mike Martin harmonieren bestens mit dem Edelsound von Lamb-Of-God-Produzent Josh Wilbur. In ihrer derzeitigen Form sind All That Remains sind das perfekte Match für alle, die Avenged Sevenfold zu arrogant, Iron Maiden zu anachronistisch und As I Lay Dying zu krass finden.
    8/12 Martin Iordanidis

    Der Titel des Openers ist Programm: „This Probably Won’t End Well“ vermuten All That Remains. Macht nichts, so ist die Fallhöhe geringer.
    Schließlich gerät der Schluss von „The Order Of Things“ nicht wesentlich schlimmer, als der Anfang: Ein zufällig ausgewählter Schnipsel von der Resterampe eines Action-Blockbusters muss als Intro herhalten, dann übernehmen breitbeinige Gitarren, Nähmaschinenschlagzeug und Sänger Phil Labonte im Pathosmodus das Ruder. Von da an heißt es quasi durchgängig „Ab dafür!“, was im Ohr meist als „Abschalten!“ ankommt. All That Remains hatten 15 Jahre Zeit, um ihre Formel für modernen Metal mit Core-Elementen zu finden und spielen diese gnadenlos auf den Punkt: Technisch einwandfrei, druckvoll, steril produziert – und sterbenslangweilig. Weitestgehend austauschbar reiht sich Riff an Riff an Riff, bis einer gähnt. Labonte wird dabei, obwohl stimmlich voll auf der Höhe, ständig zum Opfer der Umstände: Sein Melodiegesang verkommt in den großzügig gestreuten Halftime-Refrains zum Kitschobjekt, sein überspanntes Gebrüll und Gekeife in Songs wie „Tru-Kvlt-Metal“ wirkt unglaubwürdig. Wenn All That Remains doch mal von ihrem Schema abweichen, verbrechen sie mit „For You“ eine Power-Ballade übelster Fasson, die sich weder für Poesiealbumslyrik noch für ein gegniedeltes Heldensolo zu schade ist. Im Rahmen solcher Geschmacklosigkeiten ist es da fast konsequent, dass das Riffgewitter des letzten Tracks in ein unappetitliches Fade-Out mündet.
    4/12 David Albus

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