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    The Twilight Sad
    Nobody Wants To Be Here & Nobody Wants To Leave

    VÖ: 31.10.2014 | Label: FatCat/Alive
    Text:
    8 / 12
    The Twilight Sad - Nobody Wants To Be Here & Nobody Wants To Leave

    Mit ihrem vierten Album nähern sich die Shoegazer-Schotten wieder der Stimmung ihres vollendeten Debüts.

    Wollte man Traurigkeit im Zwielicht malen, benötigte man nicht viele Farben. Das Schattige und Kellerkalte dieser Musik steckt also bereits im Bandnamen, doch schaffen es The Twilight Sad immer wieder, neue Nuancen zu finden und ihre Alben leicht abzuwandeln. Das Debüt „Fourteen Autumns And Fifteen Winters“ bleibt unerreicht: Diese Teenagerdramen aus Glasgower Vorstadthäusern sind in ihrer Intensität nur mit Romanen zu vergleichen, mit Rick Moodys „Der Eissturm“ oder den „Virgin Suicides“ von Jeffrey Eugenides. Die Band konnte und wollte das nicht wiederholen, auf den folgenden zwei Alben klang die Musik isolierter: Die verlorenen Helden der Songs standen nun nicht mehr auf der Treppe und lauschten im Halbschatten den Wohnzimmerdramen, sondern verzogen sich in den Keller. Die Songs waren weiter gut. Aber die große Faszination ging verloren. „Nobody Wants To Be Here & Nobody Wants To Leave“ kommt der ursprünglichen Magie nun wieder näher. Was weiterhin fehlt, sind die kleinen Zitate schottischer Folk-Musik, die das Debüt durchwehten. Doch die Kompositionen der Band sind bei den besten Songs genau so eindringlich: „Last January“ handelt vom vergangenen Winter, einem Lieblingsthema von Sänger James Graham, der seinen schottischen Akzent wieder nicht versteckt, hier aber zum Finale einer Shoegazer-Gitarre den Vortritt lässt: Caledonian Interpol. Auch das Titelstück belegt noch einmal, dass The Twilight Sad einst als instrumentale Lärm-Collagisten begannen, My Bloody Valentine sind hier nicht weit entfernt. Ein paar Stücke zu Themen wie Schlaf und Müdigkeit rauben der Platte gegen Ende ein wenig ihre Wucht. Dennoch: eine ausgezeichnete Studie in Grau.

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