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    Thom Yorke
    Tomorrow's Modern Boxes

    VÖ: 26.09.2014 | Label: XL/Beggars/Indigo
    Text:
    10 / 12
    Thom Yorke - Tomorrow's Modern Boxes

    Völlig unerwartet vertreibt der Undercover-Superstar sein zweites Soloalbum über das Internet. Endlich.

    Wenn Thom Yorke eins ist, dann ein Meister des genialen Widerspruchs, futuristischer Kauz und zeitloser Massendirigent, Schlafzimmertüftler und Frontmann einer Rockband, kühler Elektroniker und zu tränen rührender Gefühlsduseler. Wenn er eins ist, dann mehrere, aber selbst von denen kommt ein neues Soloalbum acht Jahre nach „The Eraser“ überraschend. Andererseits: Hätte es nicht kommen können? Für „Tomorrow’s Modern Boxes“, das es in der körperlosen Bit-Torrent- und der Luxus-Kunstsammler-Version auf weißem Vinyl in der Antistatik-Tasche gibt, hat Yorke irgendwo zwischen der Arbeit mit Radiohead acht Stücke aufgenommen, die blubbern und knacken und wabern, wie man das erwartet, und einen gleichzeitig doch mit der dritten Hand im Nacken ziepen. Wie ein einziger viel zu kurzer Track fließen die knapp 40 Minuten ineinander, werden trockene „Kid A“-Beats zu Unterwasser-Synthesizer-Melodien, mischt sich TripHop mit hingehauchtem Pop, der Platz macht für untermurmelte Klangexperimente voller Hagel und leisem Zerfall, die reduzierte Balladen anschieben. „I don’t have a right to interfere“, singt Yorke in „Interference“ mit beunruhigend vertrauter Stimme, um sich drei Tracks weiter in „There Is No Ice (For My Drink)“ in stockender Techno-Hypnose über die Hitze der Welt zu beklagen. Dann macht ein Klavier den Weg durchs kontrollierte Chaos frei für die sirrenden, rauschenden, eiernden Störgeräusche von „Pink Section“ Wenn „Tomorrow’s Modern Boxes“ eins ist, dann viele widersprüchliche Meisterwerke, mit denen sich ein neues Radiohead-Album erst einmal messen können muss.

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