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    Bass Drum Of Death
    Rip This

    VÖ: 10.10.2014 | Label: Innovative Leisure/Rough Trade
    Text:
    Bass Drum Of Death - Rip This

    Im Zuge der dritten Platte hat sich bei Bass Drum Of Death einiges getan: John Barrett hat jetzt einen festen Schlagzeuger und die Produzentenzügel abgegeben. Das Ergebnis zeigt eine selbstbewusste Band, die es ganz genau wissen will.

    Die Ausgangsposition dafür ist auf jeden Fall gut gewählt, schließlich erfuhren Bass Drum Of Death schon im vergangenen Jahr mehr Aufmerksamkeit, als man es bei ihrem Lo-Fi-Drecksau-Blues erwarten würde. In einem Werbespot für ein schwedisches Modehaus präsentiert Mick Jaggers jüngere Tochter Georgia May zum 2011er BDOD-Song „Velvet Itch“ Klamotten, die dem entsprechen, was besagtes Unternehmen eben als „rockig“ bezeichnet. „Crawling After You“, vom letztjährigen, selbstbetitelten Album, hingegen gehört zum Programm eines geschmackssicheren Radiosenders im Videospiel „GTA V“. Dort befinden sich BDOD mit Wavves, die zusätzlich moderieren, Thee Oh Sees und Fidlar in bester Gesellschaft. „Rip This“ setzt nun genau da an, wo der „Bass Drum Of Death“ betitelte Vorgänger aufgehört hat. Barretts dort verfeinertes Gespür für ungemein zupackende Garagen-Ohrwürmer zeichnet auch das neue Album aus. Zugeben: So schön knarzig wie das Debüt „GB City“ (2011) noch angelegt war, geht es heute nicht mehr zu. Es scheint, als wolle Barrett sich und sein Projekt zielstrebig weiterentwickeln, man könnte beinahe von einer Professionalisierung sprechen. Mit seinem neuen Drummer Len Clark und Unknown-Mortal-Orchestra-Bassist Jacob Portrait als Produzent liefert er neun deftige Rocksongs, die sich hervorragend als Beschallung für die Zerstörung von Hotelinventar oder der eigenen vier Wänden eignen. Barrett lässt außerdem zum ersten Mal die Fuzz-Pedale fast komplett in Ruhe. Die erstaunlich sehnsüchtige Akustiknummer „Better Days“ wirkt zunächst befremdlich, fügt sich mit ihrem kurzen Solo aber doch gut ein. Ansonsten regieren auf „Rip This“ dreckige Riffs und die angemessene Coolness. „I’m comin‘ round and I’m out for blood/ Nobody leaves until I’m done“, verkündet Barrett in „For Blood“ und man glaubt ihm das gerne. „Lose My Mind“ macht insbesondere dank des energischen Einsatzes von Clark eine gute Figur als Fast-Punk-Song, während in „Route 69 (Yeah)“ etwas Glamrock durchschimmert. Für die meisten werden BDOD nie an Ty Segall, den überfleißigen Alleskönner, herankommen. Müssen sie aber auch gar nicht, denn während Segall sich seinen Vorbildern geradezu analytisch nähert, wollen Barrett und Clark einfach nur die Sau rauslassen. Wie heißt es so schön in „Everything’s The Same“? „If the taste makes you ill/ Don’t mind me or my pills.“ Ihnen zu folgen ist gefährlich und dumm, macht aber Spaß und vor allen Dingen süchtig.

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