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    Blues Pills
    Blues Pills

    VÖ: 25.07.2014 | Label: Nuclear Blast/Warner
    Text:
    Blues Pills - Blues Pills

    Jugend musiziert: Wie abgeklärt das blutjunge Quartett seinen Heavy-Rhythm’n’Blues zelebriert ist schon fast unheimlich.

    Vielleicht sollte man sich langsam von Begriffen wie Classic Rock oder Vintage Rock verabschieden und einfach nur von zeitloser Rockmusik sprechen, denn die Formel für das, was die Seele der Rockmusik einfängt, ist nun mal seit rund 50 Jahren unverändert. Nur das Soundbild war in den 80ern und 90ern etwas anders, und da es wahrscheinlich uncool ist, die Musik seiner Eltern zu spielen, hat die aktuelle Classic-Rock-Bewegung wohl eine Generation übersprungen und huldigt dem Sound und Style ihrer Großeltern. Am unteren Altersrand der vielen talentierten Epigonen des Blues-Folk-Soul-Rock-Gemischs der 60er und 70er gehen die multinational besetzten Blues Pills ins Rennen. Allesamt in den 90ern geboren spielen sie aber schon mit der Chuzpe alter Hasen und dürften beim Althippie-Kultfestival in Burg Herzberg Ende Juli lediglich durch den Mangel an Falten auffallen. Natürlich bieten auch Blues Pills null Innovation, dafür aber einen bemerkenswerten Sinn für Dynamik und ein herrliches Laid-Back-Grundgefühl, was sich in vielen ruhigen Lavalampen-Parts bei Songs wie Black Smoke, Astralplane oder Little Sun niederschlägt. Genau diese Fähigkeit, zum Leisespielen macht den Unterschied: Blues Pills schaffen es, ihre jugendliche Energie im Zaum zu halten und sie lediglich an den exakt richtigen Stellen aufblitzen zu lassen. Dass weite Strecken des Albums im Mittempo angesiedelt sind, gibt der Musik etwas Schwelgerisches: eine perfekte Plattform für die schwedische Sängerin Elin Larsson. Der fehlt zwar noch etwas Patina auf der Stimme, um wirklich den Blues singen zu können, an Hingabe mangelt es ihr aber nicht, ebenso wenig an der Fähigkeit, die Songs mit Hit-Melodien auszustatten. Und obwohl sie toll singt und bestechend aussieht, ist der eigentliche Star der Band Gitarrist Dorian Sorriaux. Mit welchem Verve sich der erst 18-jährige Franzose in seine Solos schmeißt, wie er diese langsam aufbaut und welches Melodiegespür er zeigt, lässt Songs wie das berückende River wirken, als wären sie schon immer da gewesen. Gekleidet sind sie in ein ähnliches Klanggerüst wie Graveyards Hisingen Blues, das auch dem gleichen Studio entstammt und ebenfalls von Don Alsterberg in Szene gesetzt wurde. Allerdings wirkt das Blues-Pills-Debüt noch sonniger, weil neben Hardrock auch eine Menge Folk und Psychedelic-Pop mit einfließt und Jefferson Airplane oder Fleetwood Mac oft nicht weit sind. Ein bayrisches Autohaus verkauft derzeit die letzten fabrikneuen VW T2-Bullis. Diese Platte sollte man als authentische Ausstattung gleich beilegen.

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