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    Pixies
    Indie Cindy

    VÖ: 25.04.2014 | Label: Pixiesmusic/Pias/Rough Trade
    Text: André Bosse
    Pixies - Indie Cindy

    Die drei EPs nun als Album. Das Wilde klappt nicht mehr. Aber die Altersmelancholie steht ihnen gut.

    Seit zehn Jahren haben die Pixies ein offenes Ohr für Ökonomie. Die Reunion-Tour startete 2004, die Indie-Helden der 80er funktionierten prächtig als gut geölte Nostalgiemaschine, die zuverlässig in ausverkauften Konzertsälen das Wohlgefühl der Vergangenheit aufbereitete. Da war auch Kim Deal noch dabei. Als es 2012 hieß, nun müsse doch auch mal neues Material her, verließ die geliebte Bassistin die Band, und die drei Männer machten sich alleine an die Arbeit. Es erschienen die Single „Bagboy“ sowie drei EPs, die man als alter Fan etwas verwirrt hörte: Der alte Glanz schien verschwunden, den jeweils vier Stücken fehlte das Herz oder zuminderst eine zusammenhängende Idee. Nun erscheinen EPs und Singles als Album. Sofort stellt sich die Frage: Warum das? Wer soll zugreifen, die Leute, die die EPs schon digital haben und die Musik nun auch als CDs besitzen wollen? Denen müssten die Pixies die Platte eigentlich schenken. Oder die Zweifler, die sich die EPs nach den allgemein schwachen Kritiken nicht heruntergeladen haben und sich nun vielleciht vom Albumformat überzeugen lassen? Hier liegt tatsächlich eine Chance für „Indie Cindy“. Der große Vorteil des Albumformats: Die mauen bis peinlichen Krachsongs wie „What Goes Boom“ oder „Blue Eyed Hexe“ sind nun deutlich in der Minderheit. Drummer David Lovering spielt hier zu brav, sein früher so grandioser Schlagzeugsound klingt totkomprimiert. Und Joey Santiago bietet viel zu selten diese ureigenen Gitarrenmomente, die so verquer rocken, dass man beim Hüpfen das Gesicht verzieht. Jede Wette, Kim hätte diesen Kram gar nicht erst auf die Platte gelassen. Gewinner des Albumformats sind die Songs, die eine Geschichte zu erzählen haben. „Magdalena 318“ ist die Story einer verschmähten Liebe, das Mädchen heißt wie ein Asteroid, der in unserem Sonnensystem unterwegs ist. Eine typische Black Francis-Metapher: Eine nicht greifbare Liebe, die mit eigener Umlaufbahn durch das All schwirrt, auch das schwebende „Silver Snail“ folgt dieser Methode. „Snakes“ führt in ein weiteres Lieblingsgebiet von Black Francis, nämlich die Wüste, wo er früher schon die Kakteen besang. Mit „Jaime Bravo“ huldigt der Oberpixie mit klingelnden Gitarren dem legendären Matador, dessen Todesverachtung in den 50er Jahren auf diverse Hollywood-Diven überaus anziehend wirkte. Melodiöser Höhepunkt ist „Ring The Bell“ mit Beach Boys-Harmonien und einem Text über das nahende Ende des Lebens. Diese Melancholie steht den Pixies im Jahr 2014 gut. Dies etwas traurigen Pixies nehmen wir gerne. Die gewollt wilden nicht.

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