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    Die Nerven
    Fun

    VÖ: 07.02.2014 | Label: This Charming Man/Cargo
    Text:
    8 / 12
    Die Nerven - Fun

    „Fun“, also Spaß, haben Die Nerven ihr Album genannt. Ha. Ha. Vorher gab’s bei den drei Stuttgartern neben Kippen und Rasierklingen offenbar eine Portion Ironie zum Frühstück.

    Mit dem Titel ihrer zweiten offiziellen Platte sind die Humorreserven der Messer-Labelkollegen dann auch aufgebraucht. „Das Leben ist grausam und sicher in diesem Moment“, sangen einst die Düsterpunks EA80, die stimmungsmäßig mit den Nerven (ja, der Name klingt komisch) auf ähnlicher Linie liegen. Will heißen: Entfremdung, Isolation, Ohnmacht, Frust, Angst, Depression. Bei EA80 steckt aber immerhin noch etwas Kampfgeist drin. Die Nerven verweigern einfach, kratzen an ihren Wunden und schaukeln sich in einen Zustand aus Weltverachtung und Hoffnungslosigkeit. Sang Paul Simon „I am a rock/ I am an island“, heißt das bei Nerven-Frontmann Max: „Hauptsache man lässt mich in Ruh“. Oder: „In meinem Kopf spielen sich Dinge ab, die keiner versteht“. An anderer Stelle streift er durch die Straßen, „ohne Weg, ohne Ziel“. Alles ist egal. Jeden Tag die gleiche Scheiße. „Ich erwarte nichts mehr/ Fühle mich nur noch verfolgt.“ Das wird meist gesprochen oder gebrüllt, während die Gitarre hallend wabert, trocken schreddert, melancholisch taumelt oder klirrend stolpert und sich der Bass in die Eingeweide bohrt. Lebensfreundliche Bedingungen suche man bitte anderswo. Das hat natürlich auch seine Anziehungskraft. Wenngleich einem der pathetische Ernst der Nerven-Lyrik manchmal auf selbige geht, ist „Fun“ eine prima „Fuck You“-Platte, die mit beeindruckender Präzision eine Atmosphäre von Beklommenheit und Aggression schafft. Da kann Max Rieger mittendrin behaupten: „Es geht mir besser als ich ausseh’“. Man glaubt ihm nicht.

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