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    Lakeside Inn
    Tomorrow Will Be Done

    VÖ: 08.02.2013 | Label: Flying Bird/Rough Trade
    Text:
    4 / 12
    Lakeside Inn - Tomorrow Will Be Done

    Es gibt Bands, bei denen ist das Bedürfnis, ihre Lieder über das Radio zu verbreiten, so ausgeprägt, dass ihnen jedes Mittel recht ist.

    Ob das nun verwerflich, irrelevant oder positiv ist, liegt dabei selbstredend im Auge des Betrachters. Gefährlich wird es erst, wenn selbst der Pressetext zu „Tomorrow Will Be Done“ unter anderem von „sachdienlichem und vertrautem Mainstream-Pop“ spricht. Immerhin bekommt man bei Lakeside Inn dann auch genau den in die Gehörgänge gebuttert – geschmeidig eingeölten, hin und wieder mit Postrock-Gitarren erweiterten Format-Poprock, irgendwo zwischen U2 und Sunrise Avenue. Ganz klar, dass hier mit großen Gesten nur so um sich geschmissen wird und alles zuckerwattiger ausstaffiert ist, als es eigentlich sein müsste. Vielleicht ist das aber auch gut so, denn noch mehr als ins Radio wollen Lakeside Inn aus Münster auf die großen Bühnen im Stadion, zu Coldplay oder – leider muss man sie immer wieder erwähnen – U2. Dass bei so zielorientiertem Songwriting vergessen wurde, den einzelnen Liedern prägnantere Unterscheidungsmerkmale zu geben, ist geschenkt. Beeindruckend ist es allemal, dass eine so junge Band so üppig und raumorientiert klingen kann. Gerade für ein Debütalbum ist der Mix überraschend dreidimensional und lässt den Songs genug Platz für ihr Pathos. Andre Osthues’ Stimme tut da ihr Übriges und biedert sich ganz sanft und großmütig an. Für manch einen mag das ausreichen, aber Sound und Gebaren sind nun mal nicht alles. Dass unter den Songs vor allem „Into The Wild“ auffällt, und das auch nur, weil es besonders dröge ist, ist bitter. „Tell me who cares“, wird da gesungen, und das ist wenigstens eine gute Frage.