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    White Denim
    Corsicana Lemonade

    VÖ: 25.10.2013 | Label: Downtown/Pias Cooperative/Rough Trade
    Text:
    White Denim - Corsicana Lemonade

    Wie Josh Homme und Alain Johannes haben White Denim als Kinder viel Autoradio auf US-Highways gehört. „Corsicana Lemonade“ nimmt ein Bad in den Schnittmengen des 70er Jazzrock und Funk, statt weiter mit Garagenpunk die Zähne zu fletschen.

    Wer mit „D“ (2011), „Workout Holiday“ (2008) und deren Noise-Ästhetik sensorisch überfordert war, bitte jetzt gut hinhören: Das ist Vergangenheit. Das Leben von James Petralli und den anderen drei Vierteln White Denim sollte etwas leichter werden. Auch leichter als die sperrige Virtuosität, mit der man bisher Ohrenpaare zwischen Fugazi und Amplifier eingefangen hat. „Corsicana Lemonade“ bewegt sich weg von elaborierten Songarchitekturen, die Prog- und Jazz-Erker nur deshalb anbauen, weil es möglich ist. Sie gehen hin zu schmissigen Rocksongs, die beim Gesang der Allman Brothers aufgepasst haben, den Ur-Crossover von Steely Dan mit Arschwackeln nachspielen und George Clinton den Funk stehlen. In all seiner Leichtigkeit klingt diese bunte, schrullige Vinyl-Kiste dabei wie ihr Aufnahmeort: weitläufig, heiter bis wolkig und so detailreich wie der Blick durch eine Studiofensterfront auf den texanischen Lake Travis. Die stilistische Mutation hat einen Vater, Jeff Tweedy von Wilco. Der hat Ernst gemacht mit seiner persönlichen Einladung ins Chicagoer Studio und White Denim dort mit zwei ihrer Songs, „Distant Relative Salute“ und „A Place to Start“, auf die Vorzüge von Live-Aufnahmen aufmerksam gemacht. Auch Tweedys kleines Instrumentenmuseum durften White Denim da anfassen und neben anachronistischen Gitarren-Sounds ein Fender Rhodes Piano und Tenor Saxophone für „Cheer Up / Blues Ending“ ausleihen. Zurück in Austin hilft Jim Vollentine mit Hifi-Anlagen aus den 70ern und Röhrenverstärkern aus dem Geburtsjahrzehnt des Rock’n’Roll dabei, das warme Soundbild fertig zu malen. „Limited By Stature“ steht mit psychedelischem Studentenradio Schulter an Schulter mit den Queens Of The Stone Age. Wo Ekstatiker wie Monster Magnet hier in transzendente Strudel stürzen würden, finden White Denim ganz leicht den Weg zurück zur Hauptstraße. Der Song endet mit halbakustischen Country/Western-Gitarren und sagt mit einer kurzen, aber rhythmisch vertrackten Prog-Figur Tschüss. „New Blue Feeling“ beginnt wie ein typischer Eleven-Song mit einem simplen kontrapunktischen Thema, an dem alle Melodieinstrumente ihren Platz einnehmen. Petralli versüßt den Moment wie aus einem Beatles-Kanon mit traurig getragenen Melodien. White Denim werden sich ab jetzt unangenehmen Fragen stellen müssen. Die Platten der Steve Miller Band, von Creedence Clearwater Revival, Townes Van Zandt und den Doobie Brothers lassen sich nämlich nicht länger verleugnen.

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