Antillectual
Perspectives & Objectives

Wenn man im Laufe von 13 Bandjahren schon eine ganze Handvoll davon durchs Line-up gezogen hat, kann man das schließlich auch mal für einen Chor nutzen. Also ruft Sänger Willem Heijmans ihnen mit Tim-McIlrath-Schmackes „I am a member of parliament/ You are a member of parliament“ zu und Tim Vantol, Tom Nieuwenhuis und Koen Damman rufen zurück: „We are all members of parliament!“ So geht Basisdemokratie im Punk, das machen Antillectual aus Prinzip. Gerade waren sie wieder mit ihren Freunden Propagandhi auf Tour, den Metal und die immer schönere Produktion werden sie sich trotzdem nie abschauen. Antillectual bleiben hymnischer Politpunk, mal galoppierend, mal eher herzergreifend, aber immer auf der richtigen Seite. Wer dachte, mit „Start From Scratch“ wäre vor drei Jahren nun wirklich alles zum Thema Tierrechte, Unterdrückung und Kapitalismus gesagt gewesen, lag natürlich falsch. In der Emopunk-Ballade „Future History“ träumt Heijmans von einer Zukunft, in der Diskriminierung – von Mädchen, Homosexuellen und nichtmenschlichen Tieren – der Vergangenheit angehört, „Bullies“ ist die große Rockhymne über Schulhofärgerer und böse Firmen und „Pink Print“ wünscht sich mehr Raum für Frauen im Punk. Dass Zeilen wie „Contrary to popular beliefs girls are not just donuts“ dabei so ungelenk wie wahr klingen, ist sozusagen das Markenzeichen der Band, die ihr nicht immer ganz verständliches Englisch deshalb brav um engagierte Linernotes ergänzt. Und außerdem bleiben merkwürdige Texte am besten hängen. Vor allem, wenn sie so hymnisch daherkommen.

Punkrock

Für Fans von:
Pascow
„Alles muss kaputt sein“

Propagandhi
„Less Talk, More Rock“