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    Major League
    Hard Feelings

    VÖ: 22.02.2013 | Label: No Sleep/Soulfood
    Text:
    2 / 12
    Major League - Hard Feelings

    Die Musikgeschichte hat einen weiteren Horrorklassiker hervorgebracht. Er heißt: Emo lebt. In der Hauptrolle: die fünf Schönlinge von Major League.

    Da türmen sie sich vor dem inneren Auge wieder auf, die Bilder von der Warped Tour 2005: Unter welchem Zeltdach man auch in Deckung geht, von allen Bühnen hagelt es ein emotionales Riffgewitter aus Zuckerbrot und Peitsche; wohin man auch schaut, überall ein Meer aus wippenden, schwarz gefärbten Playmobil-Frisuren. Emo und Screamo ist der Sound der Stunde, die Bands dazu heißen The All-American Rejects oder The Academy Is…, und ihr Geheule beißt sich in den Eingeweiden fest wie eine Cobra im Hals ihres hilflosen Opfers. Das ist sieben Jahre her, der Schmerz ist vergessen, doch nun lassen Major League die vernarbten Wunden wieder aufplatzen. Ihr Album „Hard Feelings“ hat all das, wofür man eine Band verachten sollte: Songwriting vom Fließband, nicht den Hauch von individueller Handschrift, durchgeplante Bühnenaction, pseudo-kredibiler Anspruch, geschönte Vita inklusive passender Referenzliste in punkto Einflüsse und bisherige Tourpartner. Welcher pfiffige Designer auch immer diese „Pop-Punk“-Band auf den Weg gebracht hat, er kommt mit seinem Entwurf acht Jahre zu spät. Man wünscht ihm und seiner Brut ein klärendes Gespräch mit Fletcher von Pennywise, damit er den Grünschnäbeln mit seinen groben Pranken mal zeigt, wo der Bartel den Most holt. Einen Haken hat die Sache dennoch: „Hard Feelings“ erscheint über das ausnahmslos großartig bestückte Label No Sleep Records (Touché Amoré, Into it. Over It), was uns aber nicht länger stören sollte: So lange man ihn dazu nutzt, um diese Band dran aufzuknüpfen, kann er gerne hängen bleiben.

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