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    Local Natives
    Hummingbird

    VÖ: 15.02.2013 | Label: Infectious/Pias/Rough Trade
    Text:
    8 / 12
    Local Natives - Hummingbird

    Ihnen selbst wäre es sicher anders lieber gewesen. Mit dem zweiten Album müssen Local Natives nicht ihr tolles Debüt toppen, sondern Trennungen verarbeiten.

    Auch auf „Gorilla Manor“ gab es hinter all dem Rumgezappel und Mitgeklatsche traurige Momente. Aber die Diskrepanz zwischen Schönklang und Melancholie wird erst mit „Hummingbird“ zum tragenden Motiv – man betrachte nur das merkwürdige Band-vor-wunderschönem-Abgrund-Cover. Der Grund dafür sind die zwiegespaltenen letzten Jahre: Der Erfolg des Debüts auf der einen, der schmerzliche Abgang von Bassist Andy Humm und der plötzliche Tod von Kelcey Ayers Mutter auf der anderen Seite. Der jugendliche Leichtsinn in Ayers Texten ist wie weggewischt. „Hold the summer in your hands/ ’Til the summer turns to sand/ We were staring at our ceilings/ Thinking of what we’d give/ To have one more day of sun“, heißt es in „Ceilings“. Und wer nur mit einem Ohr dabei ist, hört einen beschwingten Sommersong. Dass dieser bei genauerer Betrachtung wie auch der Rest von „Hummingbird“ eine eigenartige Sogwirkung aufbaut, liegt nicht nur an der Vorliebe für ausgefallene Rhythmen, die im Übrigen dieses Mal auf extrovertiertes Getrommel verzichten. Mit Aaron Dessner von The National ist als Produzent und Teilzeit-Mitglied ein Experte für hypnotischen Indie dabei, der seinen Teil zum erwachseneren, tieferen Sound beiträgt. Den größten Teil aber hat Ayer zu tragen, dessen Trauerbewältigung in „Colombia“, der Heimat seiner Mutter, ihren Höhepunkt findet. Immer wieder fragt er flehend „Am I giving enough?/ Am I loving enough?“. Zumindest die erste Frage können wir mit Gewissheit beantworten. Denn für ein zweites Album ist das hier verdammt viel.

    weitere Platten

    Violet Street

    VÖ: 26.04.2019

    Sunlit Youth

    VÖ: 09.09.2016

    Gorilla Manor

    VÖ: 29.01.2010