Haight-Ashbury
Perhaps

Man muss nicht mal in San Francisco gewesen sein, um die Haight Street, die legendäre alternative Flaniermeile und deren Stichstraße, die Ashbury Street zu kennen. Beide waren Ende der 60er das Mekka der Blumenkinder. Dass sich ausgerechnet drei Musiker aus dem depressiv machenden Glasgow nach dieser Straßenkreuzung benennen, hat entweder mit Sehnsucht oder einfach mit Nostalgie zu tun. Zwei Gefühle, die reichlich in den Songs der Band mitschwingen. …Perhaps ist das zweite Album seit dem Debüt Here In The Golden Rays von 2010. Und es steht seinen tollen Vorgängern in nichts nach. Da hat sich eine Band einen ganz eigenen Sound draufgeschafft. Einen, der in Traditionen schwelgt und diese auch auseinander nimmt. Das liegt einerseits an der Instrumentierung. Das Schlagzeug ist minimal, im Stehen gespielt von Jennifer Ashbury (ein Nachname, der so echt ist wie Ramone). Kirsty spielt Gitarre und Scott diverse Saiteninstrumente, die mal nach Sitar klingen, mal die Songs mit Feedback anreichern und mal einen Bassgroove drunter legen. Das Ergebnis ist so homogen, so eigentümlich schön vernebelt, dass man …Perhaps von der ersten bis zur letzten Sekunde verfallen kann, sollte man der Band verfallen wollen. Denn was für die einen ein verspulter, staubiger Patschuli-Albtraum ist, das ist für andere eine Offenbarung in Sachen psychedelischen Folks, der seine Wurzeln gar nicht zwangsläufig in den 60ern hat, sondern für den Mazzy Star und The Jesus And Mary Chain ebenso Pate stehen wie Nirvanas Unplugged In New York.

Folk Rock
Psychedelic Rock
Shoegaze

Für Fans von:
Cloud Control
„Bliss Release“

Mazzy Star
„She Hangs Brightly“