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    Letlive
    The Blackest Beautiful

    VÖ: 05.07.2013 | Label: Epitaph/Indigo
    Letlive - The Blackest Beautiful

    Vier-Ohren-Test

    Nicht auszudenken, wie die Musikwelt heute aussähe, hätte MTV nicht eine hässliche Schneise in die formatierte Radiolandschaft gezogen.Metal, Grunge, Punk. Nischenmusik, die nicht zuletzt in den Mainstream sickerte, weil das Musikfernsehen die Pickelvisagen von Green Day, Nirvana & Co. zu authentischen Stilikonen umfunktionierte. Heute, 30 Jahre später, haben wir den Salat. Die Fälschung ist vom Original kaum noch zu unterscheiden. Entsprechend mühsam ist es, die Letlive. umgebenden Pro- und Contra-Indizien richtig zu deuten. Es gilt: Im Zweifel für den Angeklagten, weshalb wir uns lieber die Musik vorknöpfen, als den Post-Hardcore-Posterboys die Klischeekeule über den perfekt frisierten Schädel zu ziehen: Mehr Linkin Park als Refused, mehr Falling In Reverse als Converge und damit näher am Mainstream als jedem Puristen lieb ist, aber tatsächlich schlummert hinter der makellosen Fassade von Letlive. nicht nur ein Vokabular abseits von Smalltalk, sondern auch ein künstlerischer Anspruch; nämlich der, mit Klischees und Regeln zu brechen und mit aufgeknöpften Stiefeln die Grenzen zwischen Screamo, Hardcore und New Metal zu zertrampeln. Die blendend weißen Kauleisten des Quartetts um Sänger Jason Aalon Butler sind durch aufgewirbelten Staub zwar immer noch gut zu erkennen, trotzdem durchzieht „The Blackest Beautiful“ ein Vibe, der genauso angepisst ist wie angepasst, was man in Titeln wie „White America’s Beautiful Black Market“ problemlos ablesen kann. Schon Bo Diddley wusste: Never judge a book by the cover! Ganz egal, wie schön es glänzt.
    8/12 Flo Hayler

    Statt den Hardcore zu metzeln, kitzelt Jason Butler jetzt Kreischhörnchen. Kann man sich auf nichts mehr verlassen?Eine Rampensau war der hochtätowierte Amerikaner schon immer. Eine, die sich auf der Bühne mit dem Hals voran in einen Fleischerhaken stürzt, weil so Arme und Beine zum Zappeln freibleiben, und bei der selbst gestandene Crowdsurfing-Experten die Köpfe einziehen, wenn sie sich Hals voran und mit Anlaufsprung zwischen die Menschen rammt. Auf „Fake History“ kanalisierten Letlive. die platzende Energie ihres Schreiers vor zwei Jahren in gewaltig pöbelnden Posthardcore, der das Pathos von Boysetsfire mit dem ironischen Zeigefinger der Hives in einen Knüppelsack steckte. Aufgebracht klang das und trotzdem schlau, die Gitarren sphärisch, das Schlagzeug hart und trocken wie Heizungsbrot, und all die merkwürdigen Klavierteile und Raps und Ballerchöre irgendwie logisch angemessen. Wie nah Letlive. damit schon damals dem Metalcore der fiesen kleinen Leute kamen, merkt man erst jetzt, wo sie die Grenzgitter umstoßen. Statt Hardcore-Songs zu spicken, müssen sich all die originellen Ideen auf „The Blackest Beautiful“ um Aufmerksamkeit zanken, während Jason Butler mit dem heiligen Ernst von einem kreischt, der dabei schon mal die Posen fürs Impericon-Poster probt. Die Strophen prügeln, die Refrains sind große nölige Gesten, die besonderen Rhythmen hätten auch Linkin Park so programmiert. Dann doch lieber ins eigene Fleisch schneiden.
    5/12 Britta Helm

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