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    Iron And Wine
    Ghost On Ghost

    VÖ: 12.04.2013 | Label: 4AD/Beggars/Indigo
    Text: André Bosse
    8 / 12
    Iron And Wine - Ghost On Ghost

    Sam Beam bedankt sich bei sich selbst mit einer wohltemperierten Wohlfühlplatte.

    Als Beam 2002 begann, unter dem Namen Iron And Wine Lieder zu veröffentlichen, sortierte man seine Platten noch neben denen von Bill Callahan oder Will Oldham ein. Schrat, Wolf, Leidensmann – so lauteten die Attribute in der Schublade. Zwei Alben lang bestätigte sich das. Dann arbeitete Beam mit Calexico zusammen, flirtete auf „The Shepherd’s Dog“ mit Mainstream-Rock-Arrangements und ließ zuletzt für „Kiss Each Other Clean“ das Songwriting lässig links liegen, um sich lieber auf die Ausstattung zu konzentrieren. In welche Richtung es Beam auch trieb, er schien seinen Spaß zu haben, und seine Hörer folgten ihm. Daher überrascht es nun, wenn Beam sagt, bei „Ghost On Ghost“ handele es sich um eine Platte, mit der er sich für die harte Entwicklungsarbeit der vergangenen Jahre belohnen wollte. Also suhlt sich der Sänger im herrlichen „The Desert Babbler“ in Streichern, Bläsern, Frauenchören und Steel-Gitarren – ein beinahe dekadentes Softrock-Vergnügen, das wir noch von den besten Lambchop-Songs aus der „Nixon“-Phase kennen. „Grace For Saints And Ramblers“ flirtet mit flottem Northern Soul, so wie es auch Belle And Sebastian gerne tun, während „Grass Widows“ den Soul dann viel weiter südlich interpretiert (man beachte nur die hier viel schwüleren Frauenchöre). Am Ende wirft Beam mit „Lover’s Revolution“ auch noch eine Blues- und Jazz-Projektion an die Wand, bevor „Baby Center Stage“ die Platte mit wehmütigem Falsett-Americana beendet. Viel Abwechslung also. Viel Qualität auch. Und doch: Der Atem stockt im Herzen der Platte bei „Winter Prayers“, dem einzigen Song, der auch vom Debüt hätte stammen können.

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