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    Stornoway
    Tales From Terra Firma

    VÖ: 08.03.2013 | Label: 4AD/Beggars
    Text: André Bosse
    8 / 12
    Stornoway - Tales From Terra Firma

    Wer Indiefolk weniger rustikal mag als bei Mumford & Sons, findet auf dem zweiten Album von Stornoway aus Oxford allerhand Futter.

    Stornoway – benannt nach einem stürmischen Dorf vor der Nordwestküste Schottlands – hätten Mumford & Sons oder den Lumineers folgen können. Beide Bands spielen wie Stornoway modernen Indiefolk, und zwar so erfolgreich, dass ihnen sogar die USA zu Füßen liegen, Einladung zu den Grammys inklusive. Für Stornoway ist der Weg dorthin weit. Dabei sind sie wohl die talentierteste der drei Bands. Aber eben auch die komplizierteste. Das mag an der Heimat Oxford liegen; Radiohead gehen ja auch andere Wege als Oasis oder Blur. Die Stadt hält sich an dWissenschaft, nicht an schmutzige Träume vom großen Ruhm. Daher spielen Stornoway eine Folkvariante, die fast alles vermissen lässt, was Mumford & Sons auszeichnet. Also kein Rummelplatz, kein Rebellentum. Stattdessen erzählt die Band Geschichten wie aus klassischen Abenteuerromanen. Die „Tales From Terra Firma“ berichten von Bergen, die älter sind als der Atlantik, und von Eroberern, die Neues entdecken und dadurch endlich das Alte verstehen. Brian Briggs singt diese Storys mit glasklarer Stimme, die manchmal an Stuart Murdoch von Belle & Sebastian erinnert, häufiger noch an Colin Meloy von den Decemberists. Dazu hat der musikalische Kopf der Band John Ouin kurvenreiche Arrangements geschrieben. Kein Stück hört auf, wie es angefangen hat, Songs wie „A Belated Invite To Eternity“ erinnern an die labyrinthartigen Folk-Experimente der frühen Genesis oder King Crimson. Oder eben, und das ist der wichtigste Orientierungspunkt, sie klingen wie die Decemberists, als die sich noch in Spielfreude suhlten. Bringt gute Kritiken, aber keine Grammys.

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