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    Olafur Arnalds
    For Now I Am Winter

    VÖ: 22.03.2013 | Label: Mercury/Universal
    Text:
    10 / 12
    Olafur Arnalds - For Now I Am Winter

    Erstmals arbeitet der isländische Komponist mit ganz großem Orchester-Besteck, saftigen Elektronik-Entwürfen – und sogar einem Sänger. Die Faszination bleibt.

    Es ist ja erstaunlich: Mit Klassik muss man den meisten jungen Menschen in der Regel nicht beikommen, der isländische Komponist Ólafur Arnalds indes füllt die Clubs reihenweise mit vielen hundert Zuschauern, die sich von seiner Musik auf einen außergewöhnlichen Trip entführen lassen. Wo ihm in der Vergangenheit ein Streichquartett, ein Piano und vereinzelte elektronische Beats genügten, fährt er für sein drittes Album nun die ganze Klaviatur der Dynamik auf. Arnalds hatte dieses Album bereits auf konventionelle Weise fertig geschrieben – doch dann war es ihm zu nah an den Vorgängern. Drum wurden die Kompositionen für ein ganzes Orchester arrangiert und mit vielen zusätzlichen Ebenen ausgestattet: aufpolierte Quasi-Klassik in der denkbar künstlerischsten Version. Das funktioniert für „For Now I Am Winter“ auf voller Länge brillant. Arnalds getragene Kompositionen hängen unkategorisierbar zwischen den Ambient-Arbeiten von Nils Frahm, der Neo-Klassik Max Richters und den epischen Soundscapes seiner Landsmänner von Sigur Rós. Mit der Ergänzung eines Sängers – dem Agent-Fresco-Frontmann Arnór Dan Arnarson – öffnet sich Arnalds für die Popmusik. Natürlich bleibt seine Musik auch mit Stimme sphärisch, und schwebend, und doch verleihen die Gesangslinien den Stücken mehr Struktur, Raum und Griffigkeit. Eine enorme Weiterentwicklung also für den 25-jährigen Arnalds, der zugleich seinem Gespür für tief empfundene Melancholie treu bleibt. Ein fantastisches Album zum Wegträumen.

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