Ice Cube
War & Peace, Vol. II: The Peace Disc

Nach der ziemlich verkorksten „War Disc“ folgt jetzt endlich der Frieden. Eben jenen können wir nun auch wieder mit dem guten Ice Cube schließen.

Hat sich ja ziemlich verspätet, der Frieden, denn ursprünglich sollte der zweite Teil seiner „Krieg & Frieden“-Adaption (ziemlich frei nach Leo Tolstoi) bereits vor einem knappen Jahr erscheinen. Doch nachdem der Eiswürfel die „War Disc“ mit dümmlich-düsterem Pseudo-Shit ziemlich in den Sand gesetzt hatte, tat er das einzig Richtige: Er ließ sich und dem Sequel reichlich Zeit. Jetzt ist es da, das Baby, und alles ist gut. Ice ist wieder ganz der alte – ultracooler Lowrider-HipHop von der Westküste, mit Stil und Schmackes und ohne sülzigen Gangsta-Habitus. Sicher, Ice ist ein Hustler, ein ganz schlimmer Finger, und das macht er auch in jedem Track unmissverständlich klar. Aber er umschifft dabei geschickt diese mittlerweile die ganze Szene verseuchenden Playa-Klischees, und das sowohl charakterlich als auch musikalisch. Überhaupt, die Musik: Da stimmt wieder alles, moderner Funk für die Crowd, Cube-typisches Gestampfe der Beats, mit neuen Ansätzen und alten Erinnerungen – so nah an seinem formidablen Erstling „Amerikkka’s Most Wanted“ war er soundtechnisch wohl noch nie. Die recht illustre Gastriege mit Leuten wie den ehemaligen N.W.A.-Mitstreitern Dr. Der und MC Ren (bahnt sich da tatsächlich was an?), Erzfeind Puffy Combs, Krayzie Bone, Mack 10, Jayo Felony oder dem Komiker Chris Rock tut ihr übriges. Mit diesem Smasher ist Ice wieder auf dem besten Wege, mein Lieblings-Compton-Homie zu werden.