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    Maps And Atlases
    Beware And Be Grateful

    VÖ: 20.04.2012
    Text: André Bosse
    7 / 12

    Maps & Atlases vergeuden ihr großes Potenzial, weil sie sich nicht zwischen Anspruch und Zugänglichkeit entscheiden können.

    Wieder so eine Band, bei der die E-Gitarre sich verkleidet, versteckt, verschwindet. Auch viele andere Gruppen aus dem weiten Feld des Indie- und Postrock verlieren früher oder später die Lust, die Elektrische auf herkömmliche Weise zu spielen. Manche Gitarristen greifen zum Geigenbogen, andere legen ihr Instrument ganz zur Seite und stellen sich ans Keyboard. Dave Davison und Erin Elders, die beiden Gitarristen von Maps & Atlases, finden einen dritten Weg, um sich beim Spielen nicht mehr zu langweilen: Sie deuten ihre Gitarre zum Rhythmusinstrument um, in dem sie oben in den Bünden die Saiten tupfen, als spielten sie Vibrafone. Die Gitarre klingt dann weich, melodisch, munter. Oder auch: afrikanisch. Das ist prima, denn der Indierock hat sein Langzeitprojekt Afrika noch immer nicht abgeschlossen: Paul Simons „Graceland“ bleibt eine größere Inspirationsquelle als die so genannten Referenzalben von Pavement, Slint oder Sonic Youth. Der große Nutznießer des eigenwilligen Gitarrenspiels ist bei Maps & Atlases der Bassist: Shiraz Dada nutzt die Freiräume und führt sein Instrument zum Tanzen aus. Seine Figuren sind es, die „Beware And Be Grateful“ über den Fluss bringen. Und einige der neuen Songs von Davison haben diese Hilfe durchaus nötig. Unentschlossen pendelt der bärtige Neo-Hippie zwischen Pop und Experiment. In „Fever“ und „Remote And Dare Years“ hat er sich für den leichten Zugang entschieden – es sind die besten Songs. „Old Ash“ erinnert angenehm an Peter Gabriel, bevor er zum Orchester-Narr wurde; im hymnischen Finale Important flammt Davisons Americana-Leidenschaft auf.

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