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    Mikrokosmos23
    Alles Lebt.Alles Bleibt.

    VÖ: 25.01.2013 | Label: Unter Schafen/Alive
    Text:
    8 / 12
    Mikrokosmos23 - Alles Lebt.Alles Bleibt.

    Peter Löwe hat einen viel zu niedlichen Namen für bissig-schlauen Punk (nicht seine Schuld) und er ist immer noch zu jung für Sätze, an denen Marcus Wiebusch nichts auszusetzen hätte (weiß er selbst).

    Außerdem ist das allen Beteiligten ziemlich egal, und „Alles lebt. Alles bleibt.“ das beste zweite Album, das Mikrokosmos23 machen konnten. Stimmt auch: Das „Kevin allein zu Haus“-Cover gibt von Anfang an ein Versprechen, das die Songs dahinter einlösen. Genau wie um Macaulay Culkin in seiner Hosenscheißer-Rolle muss man sich um die Band aus Meissen keine Sorgen machen. „Bis ich hier ankam, habe ich schon ’ne Weile gebraucht“, sind die ersten Worte der neuen Mikrokosmos23-Platte, mutige Worte mit Anfang 20, aber auch eine gewohnt nüchterne Analyse des Sängers. Die Musik baut sich dazu groß auf, die Gitarren greifen um sich, das Schlagzeug stampft trocken durch die Boxen. Einen Moment später in „Wie kommst du an“ ist alles sanfter und offener, textlich ein innerer Kampf gegen Sehnsucht und Verzweiflung. Das funktioniert und ist besser sortiert und arrangiert als vor zweieinhalb Jahren auf „Memorandum“. Mikrokosmos23 werden heute selten hektisch und verschaffen ihren Ideen Luft. Mal führen sie Selbstgespräche und klingen in „Orte ohne Boden“ wie Adolars Tom Mischok, mal handeln sie in drei Minuten von Stillstand bis Fortschritt alles ab. Zwischen den schwerfälligen („Mit offenen Augen“) und den Kettcar-Momenten („Reisegäste“) von „Alles lebt. Alles bleibt.“ möchte man sich mehrmals fragen, was so schief gelaufen ist, dass man sich sein Leben von einem anti-altklugen Campuspoeten wie Löwe erklären lassen muss. Doch bevor man den Gedanken aussprechen kann, begreift man, dass nur das richtig ist.

    weitere Platten

    Memorandum

    VÖ: 03.09.2010