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    The Bottrops
    Hinterhofhits

    VÖ: 23.11.2012 | Label: Destiny/Broken Silence
    Text:
    7 / 12
    The Bottrops - Hinterhofhits

    Dem Titel nach müsste das neue Album der Bottrops von Mülltonnen, Fahrrad-Salat und dem Balkon gegenüber handeln. Tut es aber nicht.

    Vorderhaushits – das wäre es gewesen! Von dort hat man nämlich einen ganz wunderbaren Ausblick auf das alltägliche Treiben auf der Straße und die Veränderung seiner Stadt, ganz egal, ob man in Suhl, Frankenthal oder Konstanz wohnt. Für die Bottrops aus Berlin ist das Bild, das ihre Heimat- und der anderen Hauptstadt abgibt, derzeit von befremdlich über desolat bis unerträglich – wohin das Auge auch blickt, verschwinden Kneipen, Läden und Freigelände, ersetzt durch komisch designte und teuer verkaufte Wohnsilos. Dort leben dann die, die es sich leisten können, genau wie in New York, Paris, London, Stockholm oder Kopenhagen auch. Den Bottrops ist das Schicksal dieser Städte aber hübsch egal. Ihnen stinkt es gewaltig, dass mittlerweile auch in ihrer Hood ein „Turm aus Scheiße“ steht, und deshalb schalten sie in „Go2Hell“ auf Angriff um: „Shows, Events und Sensationen/ Mehr Touristenattraktionen/ Ein Spielplatz für die schönen Reichen/ Mit tausend VIP-Bereichen“ – nimm das, O2 World. Auch in den übrigen 14 Songs kämpft der kleine David aus Kreuzberg (Bottrops) gegen den starken Goliath (Werbeindustrie, Spieleindustrie, Banken, Regierung, der innere Schweinehund), wobei sein Waffenschrank nicht mehr hergibt als ein paar Instrumente mit Wasserschaden und Worte aus einem weitgehend ironiefreien Sprachzentrum. Das genügt natürlich nicht, um dem durch Kreuzberg streunenden Kapitalmonster den Kopf von Rumpf zu schlagen, aber wenigstens hat das Biest jetzt schon ein paar hässliche Dellen im Rumpf. Genau wie Berlin.

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