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    Earth Ship
    Iron Chest

    VÖ: 12.10.2012 | Label: Pelagic/Cargo
    Text: Oliver Uschmann
    8 / 12
    Earth Ship - Iron Chest

    Virtuos kontrollierte Urgewalt mit einem Groove-Gerüst, das gefangen nimmt. Brutalität war selten so attraktiv.

    Im wörtlichen Sinne. Anziehend. Hypnotisch. Man kann nicht davon lassen, bleibt dran wie beim Umblättern eines fesselnden Romans. Vorausgesetzt, man erwartet von Rockmusik nicht Entschlackung, scheppernden Sound, schlanke Gitarren oder ähnlichen puritanischen Plunder. Earthship sind heftig, aber nicht dreckig. Produktion, Gitarrenklang, Schlagzeug – alles fett, fett, fett. Virtuose Könner inszenieren einen Groove, der schwingt wie eine Urzeitkeule und tickt wie ein Metronom; Ausbrüche in krumme Takte und jede Menge progressiver Spielereien inklusive. Will sagen: Mit „Iron Chest“ könnte man sogar Anhänger von Dream Theater an die Werte von Sludge, Doom und Noise heranführen. Der Einstieg ist einfach nur brutal, aber schon der Titelsong als drittes Stück verheiratet die elegante Raffinesse von Tool mit der abgründigen Schwärze von Neurosis. „Boundless Void“ nimmt sich ein wenig Zeit für Sphärisches, Postrockiges, die Göttin Isis schaut vorbei und tränkt das Feld mit Atmosphäre. Dennis Boettcher lässt die Sticks über die Toms tanzen wie prasselnde Regentropfen im wohldurchdachtesten Unwetter aller Zeiten; Earthship-Kopf Jan Oberg muss stolz auf ihn sein, schließlich hat er bei den artverwandten The Ocean Schlagzeug gespielt. Erst gegen Ende hin – in „Silver Decay“ und „Teal Trail“ – wird endlich auch mal gesungen statt nur markerschütternd gebrüllt. Man wünscht es sich zuvor häufiger, wird man doch das Gefühl nicht los, dass Earthship ihr immenses Potential etwas verschenken, wenn alles im Gebell untergeht.

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