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    Christian Mistress
    Possession

    VÖ: 09.03.2012 | Label: Relapse/Rough Trade
    Text:
    8 / 12
    Christian Mistress - Possession

    Mit singenden Gitarren von 1979 und einer charismatischen Sängerin malen Christian Mistress die perfekte New-Wave-Of-British-Heavy-Metal-Blümchentapete. So hört sich der Heavy Metal im Himmel an.

    Fünf Stirnbänder stehen vor einem Kleinbus. Darunter haarige junge Menschen mit Karohemden und vereinzelten Bärten, man möchte den sympathischen Trupp sofort zu einem Teller Spaghetti einladen. Während Zeitzeugen wie Anvil bis heute mit dem Schicksal des Heavy Metal 1.0 hadern, zeigen Christian Mistress, welche Seiten dieser Musik zeitlos gut sind. Zum Beispiel der lange Soloteil von Diamond Heads „Am I Evil“, der in „Black To Gold“ mehr als einmal durch die Jahrzehnte schimmert. Das Grundstudium der frühen NWOBHM hat die Band aus dem regnerischen Grunge-Heimatstaat Washington mit Bravour absolviert: Zwei Gitarristen achten stets auf nachpfeifbare Melodien, und Ex-Buried-Blood-Sängerin Christine Davies erzählt dazu Märchen aus der Heavy-Metal-Anderswelt. Als talentierte und furchtlose Frontfrau verkörpert Davies damit den größten und auch wichtigsten Tabubruch innerhalb des männlich dominierten Urzeit-Metal: Wenn sie nicht gerade Girlschool hießen, hatten Frauen im machohaften Original vor allem eine dekorative Funktion. Auf „Possession“ hingegen beeindruckt Davies im Gewand einer stimmgewaltigen Hohepriesterin. Ronnie James Dio hätte in ihr eine ebenbürtige Duett-Partnerin gefunden – zumal sich das Titelstück mit seinen getragenen Hymnen ganz explizit an Rainbow und Black Sabbath orientiert. Auch wenn Songtitel wie „Pentagram & Crucifix“ und „Haunted Hunted“ auf den lyrischen Giftschrank hindeuten: Diese Band sorgt nicht für Fremdschämen, sondern für Evolution im Metal.

    weitere Platten

    To Your Death

    VÖ: 18.09.2015