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    Saint Vitus
    Lillie: F-65

    VÖ: 27.04.2012 | Label: Season Of Mist/Soulfood
    Text:
    5 / 12
    Saint Vitus - Lillie: F-65

    Die maßgebliche Doom-Band feiert ihr Comeback auf Platte. Halb überraschend und leider nicht mal halb überzeugend.

    Zuletzt haben Auftritte von Saint Vitus, der 1978 gegründeten Band, die das Erbe von Black Sabbath durch die 80er schleuste und es mit der Ästhetik des Biker-Heavy-Metal versah, wieder regelmäßiger stattgefunden. Ein neues Album hatten sie aber seit 1995 nicht mehr veröffentlicht – dass nun 17 Jahre später tatsächlich ein Nachfolger erscheint, ist durchaus etwas Besonderes. Es ist das erste Album ohne Schlagzeuger Armando Acosta, der im Dezember 2010 gestorben ist, und es ist das erste mit Scott „Wino“ Weinrich seit V vor über 20 Jahren. Da konnte sich sein zwischenzeitlicher Nachfolger Scott Reagers noch so sehr ins Zeug legen; Wino war immer Vitus-Frontmann der Herzen. Nun krönt sein trockenes Organ „Lillie: F-65“, und die Songs tragen selbstverständlich die beliebten Trademarks: schleppende Drums, wummernder Bass und vor allem die verzerrte, geflangerte, malträtierte Gitarre von Dave Chandler. Leider reicht das allein nicht aus, um aus „Lillie: F-65“ ein wirklich gutes Album zu machen. Klar, Saint Vitus waren schon immer eine spröde, düstere Band. Es ging nicht um Tightness, sondern um Doom, um die richtige Stimmung, die noch immer vorhanden ist. Aber der Lack ist ab. Der Schleier der nostalgischen Verklärung zieht beim unbeholfen losrumpelnden „The Bleeding Ground“ nicht mehr. Nur sieben Songs sind auf der Platte, einer davon ist das unnötige Instrumental „Vertigo“, und am Ende von „Withdrawal“ klingt alles in nichtssagendem Feedback-Lärm aus. Das ist armselig und ideenlos – es zeugt vom Wunsch, die Platte noch irgendwie loszuwerden, bevor die eigene Relevant endgültig erlischt.

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