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    Toy
    Toy

    VÖ: 21.09.2012 | Label: Heavenly/Cooperative/Universal
    Text: Oliver Schröder
    7 / 12
    Toy - Toy

    The Horrors’ kleine Psychrock-Brüder Toy hatten es erst ganz eilig. In kürzester Zeit mit ein paar knackigen Singles erwachsen geworden, lassen sie sich auf ihrem Debütalbum dafür umso mehr Zeit.

    Nach dem vielversprechenden ersten Lebenszeichen „Left Myself Behind“ deutete sich bereits früh ein Anwärter auf die Platte des Jahres an. Ganz so hoch trägt die funkensprühende Trägerrakete aber leider nicht. Vor allem der Albumlänge von knapp 60 Minuten ist es zu verdanken, dass zwischendurch das Kraftstoffgemisch für Toy verlängert werden musste. So werden Songs wie „Reasons Why“ oder „Strange“ beharrlich zwischen ausufernder Psychedelik und Popsongformat festgeklammert. In diesem diffusen Niemandsland kommt beides kaum zusammen. Dann lieber so repetitiv und monoton wie „Dead & Gone“. Das hätte nämlich kaum spärlicher ausgestattet werden können: Zwei Akkorde, ein Drumbeat und die dauerteilnahmslosen Vocals von Tom Dougall machen den Song zu einer achtminütigen Geduldsprobe, die schließlich im Lärm unter- und damit gleichzeitig für den Hörer aufgeht. Ab diesem Zeitpunkt knistert es an allen Ecken und Enden. Einfache Songstrukturen werden vielfach gespiegelt, hauchdünne Lagen übereinandergelegt bis die ursprünglich geometrischen Melodiegebilde nur noch schwer wahrnehmbar durchschimmern, um dann umso kraftvoller wieder durchzubrechen. Das Krautrock-Instrumental „Drifting Deeper“ führt zum stärksten Song auf Toy, während „Motoring“ noch einmal das ganze Potenzial der Band offenbart, bevor alles langsam in den lärmigen Abgrund rutscht. „Kopte“ schraubt die Platte bei laufendem Betrieb auseinander, bis sie endlich in ihre Einzelteile zerfallen darf – mit 15 Minuten Verspätung.

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