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    Jaill
    Traps

    VÖ: 15.06.2012 | Label: Sub Pop/Cargo
    Text: Henning Grabow
    8 / 12
    Jaill - Traps

    Da dümpeln Jaill über ein Jahrzehnt in der musikalischen Einöde unbeachtet vor sich hin, und dann erscheint mit „Traps“ bereits das zweite Album binnen zwei Jahren. Bei dem Stress soll noch einer entspannt bleiben.

    Dem Nachfolger von „That’s How We Burn“ gelingt das problemlos. Fokussierter und gebundener wirken die elf Songs, auch wenn sich die krude Mischung aus Garagenrock und Twee-Pop noch immer neben der Spur bewegt. Für den gutgelaunten Hipster ist Traps zu störrisch, für harmlosen Surf-Pop etwas zu düster und verspult – Jaill gefallen sich in der Rolle der subversiven Slacker und atmen damit vielleicht sogar den feinen und abgründigen Geist eines Brian Wilson. Die Melodien sind da, der Sommer lugt durch jede musikalische Pore, und im Twang fühlt sich das Trio pudelwohl. Wer sich etwa mit „Waste A Lot Of Things“ oder „Everyone’s A Bitch“ in Arm- und Bein-Kontrolle übt, mit dem stimmt wahrscheinlich etwas nicht. Die Texte hingegen deuten stets verschmitzt grinsend auf den doppelten Boden, über dem sich die Jaill-Leichtigkeit ausbreitet – Traps eben. „Everyone’s a bitch tonight/ I must admit that I’m feeling like I want to die“, sinniert Vincent Kircher im Stil eines fröhlichen Soziopathen und erschüttert als solcher auch im weiteren Verlauf immer wieder die Gefälligkeit. Derweil erinnert verspulter Psychedelic-Rock in „Million Times“ an den verkopften Pop-Entwurf von Of Montreal, und proto-futuristische Effekte in „I’m Home“ beschreiben Albträume im Paradies. Immer wieder gelingen Jaill auf diese Weise kleine Überraschungen; und so bleibt Traps trotz einiger Seltsamkeiten spannend und unterhaltsam. Ein etwas anderes Sommeralbum.

    weitere Platten

    That's How We Burn

    VÖ: 30.07.2010