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    Hospitality
    Hospitality

    VÖ: 13.04.2012 | Label: Fire/Cargo
    Text:
    10 / 12
    Hospitality - Hospitality

    Amber Papini isst hundert ihrer Lieblingspralinen und klettert anschließend auf den Twee-Pop-Baum. Hospitality machen glücklich und schlau wie ein geknacktes Tagebuch.

    In den USA ist die Platte schon seit einigen Monaten raus, die meisten Kritiker sind entzückt, und besonders angetan hat es ihnen eine Textzeile: „Fingering your girlfriend.“ Das nämlich tut in „Liberal Arts“ ein gelangweilter Literaturstudent, anstatt sich einen Job zu suchen, wie es sich gehört. Amber Papini heißt die Frau, die sich solche Geschichten einfallen lässt und als Kind ein ziemlich neunmalkluges Exemplar gewesen sein muss. Auf dem Debüt ihres melodieversessenen Jangle-Pop-Trios klingt sie immer noch wie zwölf, zumindest was die Stimme angeht und ihre Lust daran, sie einzusetzen. Der Rest ist schon wesentlich abgeklärter: „Hospitality“ hat den Charme einer Einserschülerin, die zu spöttisch für die Liebe ist und sich trotzdem am besten damit auskennt. Wichtigtuerisches Gejammer ist nicht ihr Ding, dann lieber die spitzfindige Bemerkung und die ironische Pirouette beim großen Auftritt. Musikalisch ist das genauso clever gelöst, auch hier verschleiert die demonstrative Beiläufigkeit, wie ernsthaft und gut das alles eigentlich ist. Jeder Song kokettiert erst einmal mit den Unsauberkeiten des LoFi-Genres, nur um dann schnieke Saxofonpassagen (ausnahmsweise cool, wirklich!) einzubauen oder die Harmonien glänzen zu lassen. Das Ergebnis ist die reinste Suchtstudie und erinnert fatal an die Bravo-Flirtschule: Hospitality wissen, wie man sich unwiderstehlich macht und nutzen diese Überlegenheit gnadenlos aus. Zum Glück tun sie das ja nur für uns und nicht für die Idioten mit den Mopeds.

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