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    Japandroids
    Celebration Rock

    VÖ: 08.06.2012 | Label: Polyvinyl/Cargo
    Text:
    Japandroids - Celebration Rock

    Japandroids vereinen die ungestüme Leidenschaft ihres Debüts mit schlitzohriger Cleverness und ein paar neuen musikalischen Mitteln. „Celebration Rock“ ist Aufbau- und Abrissalbum zugleich – vor allem aber eine Kampfansage an die Bequemlichkeit des modernen Rock.

    Den tollen Wir-gegen-den-Rest-der-Welt-Song „Younger Us“, der 2010 bereits als Single erschienen ist, haben die Kanadier also nicht grundlos aufs neue Album genommen. Wenn Brian King „Remember that night you were already in bed/ Said fuck it, got up to drink with me instead“ mit vollem Enthusiasmus hinausruft und dann gemeinsam mit David Prowse zu jaulen beginnt, erinnert er sich damit an gestern Abend. „Celebration Rock“ überspringt den verkaterten Morgen danach und feiert einfach weiter.

    Japandroids sind schlau genug dafür, nicht lange nachzudenken. Es war schließlich die impulsiv-intuitive Art, mit der sie die schönsten Melodien an den Rand der Zerstörung bringen konnten, die Post-Nothing vor zwei Jahren so aufregend gemacht hat. Ihre Noise-getränkten Punksongs haben King und Prowse aus ihrer Heimat Vancouver inzwischen um die halbe Welt getragen. Sie klingen immer noch nach einer ganzen Mannschaft, wenn sie ihre Hymnen über das gute Leben (die Girls und den Whiskey) so durch zerfressene Gitarrenwände treiben, dass die Lautsprecher eigentlich zusammen mit den Songs explodieren müssten. Dass sie „Celebration Rock“ live und fast ohne Overdubs eingespielt haben, ist angesichts der dichte des Sounds genauso erstaunlich wie die Tatsache, dass sich die Band nie in der Tiefe ihrer Musik verliert.

    Zwischen allgegenwärtigem Fuzz, Reverb und Snare-Geprügel schickt „The Nights Of Wine And Roses“ die Gitarre zur Ehrenrunde auf die große Bühne, „The House That Heaven Built“ driftet roh und aggressiv in den Emocore ab, und Japandroids finden tatsächlich noch Zeit, „For The Love Of Ivy“ von der Punk- und Blues-Band The Gun Club zu covern und zu zerlegen. Im Vergleich zu Post-Nothing hat King einen ganzen Stapel Texte geschrieben, was in direkter Konsequenz bedeutet, dass mehr Girls geküsst und Whiskey getrunken werden. King hat aber auch Vertrauen in die Idee gefasst, seine Gedanken in schön formulierte, treffend einfache Zeilen zu verpacken. „Waiting for a generation’s bonfire to begin“, singt er zu den auf- und absteigenden Gitarren von „Adrenaline Nightshift“ und klingt dabei so ernst wie jemand sein kann, der mit seiner Band seit sechs Jahren versucht, den perfekten Soundtrack zum großen Freudenfeuer des Rock zu schreiben. Japandroids gießen mit Celebration Rock Benzin über die Zweige und legen eine Schachtel Streichhölzer daneben.

    weitere Platten

    Massey Fucking Hall

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