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    El-P
    Cancer For Cure

    VÖ: 25.05.2012 | Label: Pias/Fat Possum/Rough Trade
    Text: Daniel Gerhardt
    9 / 12
    El-P - Cancer For Cure

    Dickköpfiger Konfrontations-Rap, der keine Wahl lässt. Wer El-P hört, nickt mit. Auch wenn es eigentlich ums Kopfschütteln geht.

    Jaime Meline hat schon in den 90ern als Mitglied von Company Flow HipHop gemacht, dessen Unruhe und Aggressivität von tiefer drinnen kamen als alles, was sich zwei Battle-Rap-MCs an den Kopf werfen könnten. Sein Solodebüt „Fantastic Damage“ war 2002 dann eine der ersten kennzeichnenden 9/11-Platten aus New York, ein bruchstückhaftes, paranoides Noise-Rap-Album, das näher bei Alec Empire oder Trent Reznor stand als bei den anderen MCs der Stadt. Für Jay-Z beispielsweise ist New York ein Symbol des eigenen Aufstiegs, die Stadt, die jedem eine Chance gibt. Für El-P ist es Ground Zero, Schauplatz seiner Musik, die auch zehn Jahre später noch aussichtslos und zerstört klingt. Cancer For Cure sei eine Kampfplatte, sagt El-P, eine Aneinanderreihung von Breakbeats, Störgeräuschen und gelegentlichen Liveinstrumenten, über denen sich seine Stimme erhebt, befehlshaberisch und einschüchternd, schnell und flexibel. In den besten Momenten des Albums überwältigt El-P damit seine eigene Musik: Schon der Opener „Request Denied“ fährt nach einem Intro, das an The Prodigys „Breathe“ erinnert, alles runter, um Raum für die platzfressenden Vocals zu schaffen. In „For My Upstairs Neighbor“ zieht sich dann eine rasselnde Snare-Drum tief in den Track zurück, während El-P Worte ineinander fädelt wie Büroklammern und schließlich alles auflöst, indem er beinahe singt und beinahe beschwingt dabei klingt. Unnötig zu erwähnen, dass er damit einen Mord absegnet – ebenso wie es unnötig zu erwähnen ist, dass der stotterige Walzertakt im Abschlusstrack „$ Vic/FTL“ niemanden zum Tanzen bringen wird.

    weitere Platten

    Fantastic Damage

    VÖ: 13.05.2002